Lufthansa bleibt trotz Streik ihrer harten Linie treu

CEO Spohr: Ausstand kosten hohen Millionenbetrag

Lufthansa bleibt trotz Streik ihrer harten Linie treu

po/dpa-afx Frankfurt/Berlin – Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat den angekündigten erneuten Streik der Piloten bedauert, will im Tarifkonflikt aber nicht auf die Entgeltforderungen der Gewerkschaft eingehen. Jeder Streiktag sei einer zu viel, sagte Spohr in Berlin. Ein Verlust von Zukunftsfähigkeit durch einen faulen Kompromiss wäre aber noch viel schmerzhafter. “Lieber einige Tage ohne Lufthansa als irgendwann ganz ohne Lufthansa.” Ein Streiktag verursache Einbußen im “oberen einstelligen Millionenbereich”. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat für eine Schlichtung im festgefahrenen Piloten-Tarifstreit bei der Lufthansa geworben. “Ich halte das für den richtigen Weg.”Spohr hatte sich noch vor wenigen Wochen zuversichtlich gezeigt, dass mit dem Jahr 2016 alle Tarifauseinandersetzungen im Konzern abgeschlossen sein würden und man so im neuen Jahr wieder alle Kraft ins Unternehmen stecken könnte. Die in der Vereinigung Cockpit organisierten Lufthansa-Piloten haben für heute einen ganztägigen Streik angekündigt. Der Versuch, gerichtlich gegen den Streik vorzugehen, misslang. Die Airline hat einen Sonderflugplan erstellt. Gleichwohl wurden knapp 900 von insgesamt 3 000 Flügen abgesagt, darunter allein 51 Interkontinentalverbindungen. Von dem Streik dürften bis zu 100 000 Passagiere betroffen sein.Gestern hatten in Hamburg und Düsseldorf nach einem Verdi-Aufruf Kabinenbeschäftigte der Billigtochter Eurowings ihre Arbeit niedergelegt. Bei Eurowings rangeln Verdi und die Spartengewerkschaft Ufo um die Lufthoheit beim Kabinenpersonal. Ufo erneuerte ihr Angebot an Verdi, eine gemeinsame Schlichtung anzustreben.