Streiks des Kabinen- und des Cockpitpersonals waren gestern. Heute präsentiert sich der Konzern der Deutschen Lufthansa in einer so guten finanziellen Verfassung wie nie zuvor. Die Aktie, um die Investoren lange einen weiten Bogen machten, avancierte zuletzt zum Liebling – und das detaillierte Zahlenwerk für das zweite Quartal sowie die Vorausbuchungen für das wichtige dritte Quartal schüren Hoffnungen auf mehr. Der neue Finanzvorstand Ulrik Svensson könnte also rundum zufrieden sein. Aber er nutzt die Gelegenheit der Präsentation, um etwas Schub zurückzunehmen. Klar: Lieber eine konservative Prognose am Ende toppen, als später beim Nichterreichen einer zu optimistischen Aussage abgestraft zu werden. Aber Svensson hat gute Argumente für seine Sicht der Dinge, betont das beständige Feilen an der Kostenstruktur. Der erreichte Ergebnisumschwung bei der Fracht müsse sich erst einmal als dauerhaft erweisen, und wie sich im Passagiergeschäft in der schwächeren Wintersaison die Ticketpreise entwickeln, hängt auch davon ab, wie der Wettbewerb agiert.po