Lukoil schafft Gewinnsprung

Schwacher Rubel und gestiegene Ölpreise stützen

Lukoil schafft Gewinnsprung

est Moskau – Wie seine Konkurrenten hat auch Russlands zweitgrößter und privater Ölkonzern Lukoil im dritten Quartal von der günstigen Marktsituation profitiert. Konkret hat der Konzern den Gewinn um nahezu 90 % auf 183,8 Mrd. Rubel (umgerechnet 2,42 Mrd. Euro) fast verdoppelt. Zugute kam dem Unternehmen dabei der starke Ölpreis, der im dritten Quartal ein Vierjahreshoch erreicht hatte. Zweiter Gewinntreiber war der Rubel, der im dritten Quartal aufgrund neuer US-Sanktionen und angedrohter weiterer Sanktionen wieder stark unter Druck gekommen ist. 40 Prozent mehr UmsatzGegenüber westlichen Ölkonzernen haben russische Firmen seit Jahren den Vorteil, dass sie die Einnahmen in Dollar erhalten, den Großteil der Ausgaben aber in Rubel bestreiten. Der Umsatz bei Lukoil stieg demnach im dritten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 um 55 % auf 2,31 Bill. Rubel. In den ersten neun Monaten hat der Konzern den Umsatz um 40 % auf 5,99 Bill. Rubel gesteigert. Der Gewinn legte in diesem Zeitraum um 54 % auf 460 Mrd. Rubel zu, das Ebitda um knapp 38 % auf 837 Mrd. Rubel. Preisvorgabe bremstNachdem Russland Ende 2016 gemeinsam mit der Opec Förderkürzungen beschlossen und eingehalten hatte, haben die Konzerne ab Juli 2018 ihre Förderung wieder erhöht. Dem vorausgegangen war der Beschluss der neuen Allianz der Förderländer, die Produktion wieder auszuweiten. Im Falle von Lukoil bedeutete dies, dass die Produktion im dritten Quartal gegenüber 2017 um 1,2 % auf 1,8 Mill. Barrel pro Tag anzog. Auch die Ausweitung der Gasproduktion um 17 % auf 8,5 Mrd. Kubikmeter trug in Kombination mit höheren Gaspreisen zur Gewinnsteigerung bei. Gewinnmindernd hingegen wirkte sich die von der russischen Regierung initiierte Preisdeckelung für Benzin und Diesel auf dem Niveau von Juni aus. Der Lukoil-Konzern, der wie andere Konzerne die Vereinbarung mit der Regierung unterzeichnen musste, verlor dadurch rund 8,5 Mrd. Rubel.