Lyft eröffnet das Jahr der Mega-IPOs

US-Fahrdienstvermittler peilt milliardenschweren Börsengang Ende März an - Uber in den Startlöchern

Lyft eröffnet das Jahr der Mega-IPOs

Der US-Fahrdienstvermittler Lyft hat am Montag die Roadshow für einen milliardenschweren Börsengang gestartet. Das Debüt zu einer Bewertung von mehr als 20 Mrd. Dollar könnte Ende nächster Woche erfolgen. Das IPO dürfte den Auftakt zu einem besonders umtriebigen Jahr für US-Börsengänge markieren.sp New York – Der US-Fahrdienstvermittler Lyft hat sich im Wettlauf mit dem deutlich größeren Rivalen Uber durchgesetzt und könnte noch im März als erstes großes Technologieunternehmen in diesem Jahr an der New Yorker Börse vorfahren. Das IPO dürfte den Auftakt zu einem besonders umtriebigen Jahr für US-Börsengänge markieren, nachdem der teilweise Verwaltungsstillstand in den USA die Börsenaspiranten zum Jahresauftakt ausgebremst hat. Denn neben Lyft und Uber haben sich auch der Wohnungsvermittler Airbnb und der Datenspezialist Palantir bereits für einen Börsengang warmgelaufen. Konkreter sind die Pläne unter anderem bei den Machern der Online-Pinnwand Pinterest und bei dem Fitness-Start-up Peloton, die ihre Unterlagen für ein IPO bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht haben. Die Software-Firma Slack hat derweil angekündigt, ein Direct Listing nach dem Vorbild des Streamingdienstes Spotify zu wagen.Wie schnell die Nachwuchsfirmen ihre Börsenpläne realisieren, wird nicht zuletzt vom Erfolg von Lyft abhängen, die als Erste den Sprung wagt. Am Montag hat die Firma offiziell die Roadshow bei Investoren gestartet. Die Erstnotiz an der Nasdaq, wo das Start-up künftig unter dem Börsenkürzel LYFT angeschrieben werden soll, könnte noch Ende nächster Woche über die Bühne gehen. Angepeilt wird bei dem IPO eine Bewertung von bis zu 23 Mrd. Dollar, wobei dem Unternehmen nach den vorliegenden Plänen 2,1 Mrd. zufließen sollen. Damit würde Lyft einen Börsengang in der Größenordnung des Instant-Messaging-Dienstes Snap hinlegen, die bei ihrem Debüt vor zwei Jahren eine Bewertung von 24 Mrd. Dollar erzielte und 3,4 Mrd. Dollar einsammelte. Details von Uber erst im AprilAls Teilerfolg kann Lyft bereits vor ihrem Debüt für sich verbuchen, dass sie dem deutlich größeren Wettbewerber Uber mit dem IPO zuvorkommen wird. Der Rivale hat seine Unterlagen für den Börsengang ebenfalls schon bei der SEC eingereicht, will sich mit den Details zu seinen Plänen laut US-Medienberichten aber noch bis April Zeit lassen. Dem größten US-Fahrdienstvermittler, der anders als Lyft auch im Ausland engagiert ist, wird von Investmentbankern eine Bewertung von bis zu 120 Mrd. Dollar zugetraut, während private Investoren die Firma zuletzt mit gut 70 Mrd. Dollar bewertet haben.Auch Lyft traut sich im Vergleich mit der jüngsten privaten Finanzierungsrunde beim IPO einen kräftigen Sprung zu. Insgesamt will die Nummer 2 auf dem US-Markt 30,8 Millionen Aktien zu einem Angebotspreis zwischen 62 und 68 Dollar platzieren, wobei die Bewertung des Eigenkapitals inklusive der Erlöse aus dem IPO zwischen 21 und 23 Mrd. Dollar erreichen soll. Anfang des vergangenen Jahres hatten Investoren der Firma noch etwas mehr als 15 Mrd. Dollar zugebilligt. Zuvor hatte es aus dem Umfeld des Unternehmens geheißen, dass Lyft bei dem IPO bis zu 25 Mrd. Dollar anpeilt.Die Kontrolle über Lyft wird auch nach dem Börsengang bei den Gründern John Zimmer und Logan Green liegen. Sie halten künftig rund 7 % der Anteile, die aber jeweils mit 20 Stimmen ausgestattet sein werden. Ähnliche Verhältnisse gibt es auch bei anderen Nachwuchsfirmen, deren Gründer nach dem IPO das Sagen haben wollen. Besonders bunt hat es dabei Snap getrieben, die bei ihrem Börsengang im März 2017 ausschließlich stimmrechtslose Aktien an Investoren ausgegeben hat.