GesprächArnd Franz, Mahle

Mahle rechnet mit weiterem Personalabbau

Der Umbau von Mahle setzt sich fort. Während der Stuttgarter Autozulieferer darauf abzielt, den Umsatz auf lange Sicht mit neuen Komponenten für Elektrofahrzeuge zu erhöhen, geht der Personalabbau weiter. Konzernchef Arnd Franz spricht über die Gründe.

Mahle rechnet mit weiterem Personalabbau

Im Gespräch: Arnd Franz

Mahle rechnet mit weiterem Personalabbau

CEO des Zulieferers erwartet weiterhin schwache Autokonjunktur – Geht aber von schwarzen Zahlen in diesem Jahr aus

Von Stefan Kroneck, München

Die Stuttgarter Autozulieferer Mahle kämpft gegen die schwache Autokonjunktur an. Mit neuen Produkten will das Unternehmen den Anschluss halten. „Wir glauben, dass wir mit neuen Thermoprodukten und Ladelösungen zu einem deutlich höheren Umsatz pro Fahrzeug kommen“, sagte CEO Arnd Franz im Gespräch mit der Börsen-Zeitung auf der IAA Mobility. So sollen Fahrzeugkomponenten dafür sorgen, dass sich die Reichweite von Elektroautos deutlich erhöht. Mahle zufolge soll diese auf bis zu 1.350 Kilometer steigen.

Wie die gesamte Branche bekommt Mahle derzeit viel Gegenwind. Franz erwartet nicht, dass sich die Lage auf absehbare Zeit verbessert. „Wir können nicht erkennen, dass sich die Autokonjunktur in Europa belebt. Wir sind gezwungen, weiter Kapazitäten anzupassen“, kündigte der Konzernchef an. Mahle leide unter den „geringeren Volumina, insbesondere in der E-Mobilität.“

Trend setzt sich fort

Vom Mitte 2024 bis Mitte dieses Jahres strich Mahle in Deutschland rund 600 Stellen. Im Heimatmarkt beschäftigt das Unternehmen rund 10.000 Menschen, weltweit sind es 68.000. Zum Vergleich: 2023 waren es noch über 72.000. Der Trend des Personalabbaus setzt sich fort; zu den Details äußerte sich Franz in dem Gespräch aber nicht.

Als Gründe für die Personalentwicklung nannte der Mahle-Vorstandschef neben der schwachen Konjunktur vor allem die Tatsache, dass Elektroautos weniger Komponenten beinhalten als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Dadurch sinkt tendenziell der Personalbedarf in der Produktion.

Deshalb hält es Franz für einen Fehler, wenn die EU-Kommission am Verbrenner-Aus bis 2035 festhält. Wie BMW-CEO Oliver Zipse plädiert er stattdessen für mehr Technologie-Offenheit. Franz pocht auf ein Nebeneinander von batteriebetriebenen Fahrzeugen und Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren. Der Mahle-Chef sieht die Politik in der Verantwortung, auf dem kommenden Auto-Gipfel deutliche Signale dafür zu setzen.

Umsatz schrumpft

Trotz rückläufiger Umsätze zeigt sich Franz für das laufende Jahr optimistisch, das nicht börsennotierte Unternehmen nach Steuern in der Gewinnzone zu halten. „Wir arbeiten daran, auch 2025 netto schwarze Zahlen zu schreiben.“ Unter anderem sollen Einsparungen helfen, dies zu erreichen. 2024 schrumpfte der Überschuss um 4 Mill. auf 22 Mill. Euro. 2022 schrieb Mahle 332 Mill. Euro Verlust.

Im vergangenen Jahr schrumpften die Erlöse um 9% auf 11,7 Mrd. Euro. In den ersten drei Monaten dieses Jahres erreichte Mahle 2,9 Mrd. Euro. Das war ein Rückgang von 6%. Mahle drückte den Nettoverlust zum Jahresauftakt um 11% auf 35 Mill. Euro.


Hier finden Sie alle Artikel zur IAA 2025.

Der Umbau von Mahle setzt sich fort. Während der Stuttgarter Autozulieferer darauf abzielt, den Umsatz auf lange Sicht mit neuen Komponenten für Elektrofahrzeuge zu erhöhen, geht der Personalabbau weiter. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung nennt Konzernchef Arnd Franz die Gründe dafür.

Von Stefan Kroneck, München