Marks & Spencer schreckt vor Zerschlagung zurück

Angeblich Trennung von Food und Textil erwogen

Marks & Spencer schreckt vor Zerschlagung zurück

hip London – Der Board des britischen Kaufhausbetreibers Marks & Spencer (M&S) hat angeblich erwogen, das Traditionsunternehmen in ein Food- und ein Non-Food-Geschäft aufzuspalten. Wie die “Sunday Times” berichtet, wurde jedoch entschieden, dass sich dadurch für die Aktionäre keine Werte schaffen lassen. M&S-Chef Steve Rowe habe nach seinem Amtsantritt vor zwei Jahren mit der Prüfung des Vorhabens begonnen. Zu dieser Zeit lief das Geschäft der einstigen Vorzeigesparte Food noch stabil, das Geschäft mit Kleidung, Haushaltswaren und Möbeln schwächelte dagegen. Im Board hatte man der Sonntagszeitung zufolge Zweifel, ob man für ein unabhängiges Non-Food-Geschäft Investoren finden würde.Im britischen Einzelhandel tobt ein gnadenloser Überlebenskampf. Die Kaufhauskette Debenhams holte im September Berater von KPMG an Bord, um ihre Zukunftsoptionen zu prüfen. Nun sollen 50 Niederlassungen des Traditionshauses geschlossen werden. Der Rivale House of Fraser wurde von Mike Ashleys Turnschuhimperium Sports Direct übernommen.M&S-Chairman Archie Norman hatte bei der Restrukturierung des Konzerns zuletzt auf eine klare Abgrenzung der beiden Sparten gesetzt, was erneut Spekulationen über eine mögliche Zerschlagung aufkommen ließ. Im August hatte Whitbread, die Muttergesellschaft der Hotelkette Premier Inn, die Kaffeehaussparte Costa Coffee für 3,9 Mrd. Pfund an Coca-Cola verkauft.Wenn M&S am Mittwoch ihre Halbjahreszahlen vorlegt, rechnen Analysten wegen der zunehmenden Konkurrenz der Discounter wie Aldi und Lidl mit einem Umsatzrückgang der Food-Sparte von 2 %. Der Erlös der Non-Food-Sparte wird um 1,2 % niedriger als ein Jahr zuvor erwartet. Das Vorsteuerergebnis dürfte um 7 % auf 203 Mill. Pfund schrumpfen. Am Tag darauf legt die Supermarktkette J Sainsbury ihre Halbjahreszahlen vor. Dabei dürfte die laufende Übernahme der Wal-Mart-Tochter Asda im Fokus stehen.