McAfee fasst Rückkehr an die Börse ins Auge
wb Frankfurt – McAfee, der amerikanische Anbieter von Computersicherheitssoftware, plant offenbar die Rückkehr an die New Yorker Börse. Dabei könnte das Unternehmen mindestens 1 Mrd. Dollar einnehmen, berichtet das “Wall Steet Journal”. McAfee dürfte demnach mit über 5 Mrd. Dollar bewertet werden. Mcfee stellt Antivirus-, Netzwerk- und Computersicherheitssoftware und -hardware her.Der Deal zeichnet sich zu einer Zeit ab, in der der US-Chipproduzent Broadcom Anstalten macht, das Cybersicherheitsunternehmen Symantec zu schlucken und von der Börse zu nehmen. Analysten schätzen die Bewertung auf 18 Mrd. Dollar (vgl. BZ vom 4. Juli). Die unter dem Huawei-Bann Washingtons leidende Broadcom will mit dem Zukauf des Antivirusanbieters vom einträglichen Softwaregeschäft profitieren und die Abhängigkeit von Funkchips verringern. Symantec ist bekannt für das Softwareprogramm Norton Antivirus.McAfee befindet sich im Besitz der Private-Equity-Gesellschaften TPG und Thoma Bravo sowie des Chipherstellers Intel. Die Bewertung wurde auf 4,2 Mrd. Dollar einschließlich Schulden geschätzt, als TPG 2016 eine Beteiligung von 51 % von Intel erwarb und McAfee wieder als eigenständiges Unternehmen etablierte. Intel kaufte McAfee, die 1999 an die Börse gekommen war, 2011 für rund 7,5 Mrd. Dollar. John McAfee hatte das Unternehmen in den 1980er Jahren gegründet. Er ging dann 1994 von Bord.McAfee erwarb 2018 den Cloud-Sicherheitsanbieter Skyhigh Networks und Tunnel Bear, die virtuelle private Netzwerke anbietet. Einige börsennotierte Rivalen, darunter neben Symantec auch Avast und Palo Alto Networks, sahen in jüngerer Zeit deutliche Kurssteigerungen. Und das Volumen an Technologie-IPOs war in den USA im ersten Halbjahr 2019 laut Dealogic eines der stärksten seit fast zwei Dekaden. In Europa könnte der Finanzinvestor Permira das Softwareunternehmen Teamviewer an den Markt bringen; hier wird über eine Bewertung in Richtung 5 Mrd. Euro spekuliert.Ein Börsengang von McAfee würde auch in einer Zeit des regen Interesses von öffentlich-rechtlichen Investoren an Cybersicherheit stattfinden. Aktien des Cloud-basierten Sicherheitssoftwareherstellers Crowd Strike Holdings werden mit fast dem Doppelten des Preises gehandelt, zu dem sie im Juni ihr Debüt gaben. Der stark softwareorientierte Finanzinvestor Thoma Bravo legte sich 2019 die Cybersicherheitsanbieter Connect Wise, Imperva und Veracode zu.