Merck investiert kräftig in Darmstadt
Reuters Frankfurt – Der Pharma- und Chemiekonzern Merck nimmt zum Ausbau seines Unternehmenssitzes in Darmstadt in den kommenden Jahren viel Geld in die Hand. Bis 2025 soll dort insgesamt 1 Mrd. Euro investiert werden, wie der Pharma- und Spezialchemiekonzern am Mittwoch mitteilte. Mit dem Betriebsrat sei eine umfassende Vereinbarung zur weiteren Zukunftssicherung des Standortes unterzeichnet worden, die eine Ausweitung der Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025 vorsieht. Diese gilt für die rund 11 000 Mitarbeiter in Darmstadt, Weiterstadt und Gernsheim. Gleichzeitig wurden aber auch ein Freiwilligenprogramm und ein Brückenmodell für den vorzeitigen Übergang in die Rente beschlossen.”Wir haben intensive Verhandlungen geführt und stellenweise hart miteinander gerungen”, sagte Merck-Betriebsratschef Michael Fletterich. Weltweit beschäftigt der Konzern rund 52 000 Mitarbeiter. Im Zuge des Ausbaus des Unternehmenssitzes erwägt Merck eine neue Fabrik für Membranen, die unter anderem in Filtern für die biopharmazeutische Produktion zum Einsatz kommen, in Darmstadt. Zudem ist ein neues Aus- und Weiterbildungszentrum für die mehr als 500 Auszubildenden an dem Standort geplant. Von 2015 bis 2020 hatte Merck bereits ebenfalls mit Investitionen von 1 Mrd. Euro in Darmstadt kalkuliert. Rückschlag bei PharmaEinen erneuten Rückschlag verzeichnet Merck in der Pharmaforschung: Die Darmstädter und ihr Partner Pfizer gaben den Abbruch einer weiteren Phase-III-Studie mit der Krebs-Immuntherapie Avelumab zum Einsatz bei Eierstockkrebs bekannt. Das Ausmaß des in dieser Studie beobachteten Nutzens rechtfertige nicht eine Weiterführung in einer nicht selektierten Patientengruppe, hieß es. Merck und Pfizer hätten Gesundheitsbehörden und die Prüfärzte über die Entscheidung zum Studienabbruch informiert. Diese sei nicht aus Sicherheitsgründen getroffen worden. Bereits im Dezember war eine andere Phase-III-Studie zum Einsatz bei Eierstockkrebs beendet worden. Mit Avelumab, das unter dem Namen Bavencio vermarktet wird, wurde erstmals eine Immuntherapie zur Behandlung von Eierstockkrebs getestet. Die Rolle der Immuntherapie in diesem Bereich müsse weiter erforscht werden, erklärte Merck.