DAS CFO-INTERVIEW

Metro kämpft um Verbleib im Dax – Marktkapitalisierung zu niedrig

Finanzchef Frese: Allein der Verkehrswert der Immobilien liegt über der Börsenbewertung - Schuldenabbau

Metro kämpft um Verbleib im Dax – Marktkapitalisierung zu niedrig

“Wir arbeiten intensiv daran, die Märkte von unserer Leistungsstärke zu überzeugen”, sagt der Finanzchef. “Der Markt bewertet uns derzeit nur mit knapp 8 Mrd. Euro – allein der Verkehrswert unserer Immobilien liegt deutlich über diesem Niveau”, moniert der Finanzchef. Die Auswirkungen auf den Konzern – abgesehen vom Druck auf den Aktienkurs – halten sich nach Freses Einschätzung jedoch in Grenzen. “Ob mit oder ohne Dax-Zugehörigkeit bleiben wir am Ende, was wir sind: der viertgrößte Händler der Welt”, gibt sich Frese selbstbewusst.Dass das so bleibt, darum kämpft der seit Jahresbeginn amtierende Vorstand auf allen Ebenen. Den Cash-flow abzusichern und die Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen zu verringern, hat für Frese oberste Priorität. Finanzieller Spielraum sei wichtig, um die Nettoverschuldung zu reduzieren. “Wir werden sie in diesem Jahr im Vergleich zu 2011 von 4,1 Mrd. Euro auf deutlich unter 4 Mrd. Euro zurückführen”, gibt Frese die Marschrichtung vor. Mittelfristige Zielgröße sei eine Reduzierung um eine halbe Milliarde Euro. Das ist jedoch kein Selbstzweck, geht es letztlich doch um die Stabilisierung der Bonitätsnote. “Unsere mittelfristige Zielsetzung ist, die für das Rating relevanten Schlüsselkennzahlen um gut 20 % zu optimieren”, erklärt Frese.Allein aus operativen Verbesserungen heraus, dürfte dieses Ziel jedoch nur schwer zu erreichen sein. Der Instrumentenkasten hierfür sei groß, auch wenn Frese ganz bewusst keine größeren Portfoliomaßnahmen ins Spiel bringt. Eine Möglichkeit dazu liege im Verkauf nicht strategischer Immobilien. “Da liegt ein erhebliches Volumen”, sagt Frese – ohne eine Größenordnung zu nennen.Zwar steht die Trennung von Kaufhof unverändert auf der Agenda, übers Knie brechen die Düsseldorfer jedoch nichts. Hier geht Transaktionssicherheit vor. Etwas anders gelagert ist der Fall bei den SB-Warenhäusern Real. “Es gibt immer wieder Interessenten für Real International, aktuelle Gespräche gibt es aber nicht. Wir werden Ende des Jahres konkrete Entscheidungen treffen”, verspricht der Finanzchef.—– Interview Seite 11