Metro prüft nach Verkauf von Real Sparprogramm

Kosten von bis zu 65 Mill. Euro - Nichts entschieden

Metro prüft nach Verkauf von Real Sparprogramm

ab Düsseldorf – Während Metro weiter unter Hochdruck am längst überfälligen Verkauf der SB-Warenhauskette Real arbeitet, werden zugleich Gedankenspiele für die Zeit danach betrieben. Geprüft würden aktuell Effizienzmaßnahmen in Bezug auf administrative Strukturen, Prozesse und Geschäftsaktivitäten, teilte der Handelskonzern mit. Zu der Veröffentlichung, die ad hoc erfolgte, sah sich Metro nach der Veröffentlichung eines entsprechenden Analystenberichts gezwungen.Das mögliche Sparprogramm, das im ersten Jahr der Umsetzung Einmalaufwendungen zwischen 30 und 65 Mill. Euro nach sich ziehe, sei im Zusammenhang mit dem Verkauf von Real zu sehen, hieß es. Nach der Trennung vom SB-Warenhausgeschäft müssten die Strukturen in der Hauptverwaltung sowie in den internationalen Querschnitts- und Servicegesellschaften an die neue Unternehmensgröße angepasst werden. Die Maßnahmen sollen zu jährlichen Einsparungen in der Größenordnung eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags führen.Die Prüfung befinde sich in einem sehr frühen Stadium. Noch seien keinerlei Entscheidungen über die Durchführung oder den Umfang möglicher Effizienzmaßnahmen getroffen worden. Dieser Zusatz ist kurz vor Ablauf des Geschäftsjahres wichtig, will Metro dem Vernehmen nach doch in jedem Fall verhindern, schon in dem im September ablaufenden Geschäftsjahr bilanziell vorsorgen zu müssen.Aus gutem Grund, ist die Bilanz 2018/19 doch ohnehin durch eine millionenschwere Abschreibung auf Real belastet, ohne dass der Verkauf noch im zu Ende gehenden Geschäftsjahr verbucht werden könnte. Trotz der Verzögerungen beim Verkauf will Metro die Transaktion nach Möglichkeit noch im laufenden Geschäftsjahr beim Kartellamt anmelden. Zuletzt hatte Metro die Abgabefrist für Angebote für einzelne Standorte bis 14. Oktober verlängert, um “neuen Interessenten” eine faire Chance zu geben.Zu Ross und Reiter hält sich Metro bedeckt, doch gilt es als offenes Geheimnis, dass es sich bei den neuen Interessenten um Kaufland handelt. Kaufland hat eine Exklusivvereinbarung mit dem Investor X+Bricks, der bei Real aber nicht zum Zuge kam. Stattdessen verhandelt Metro seit Mai exklusiv mit dem auf Handelsimmobilien spezialisierten Investor Redos. Zwar hat sich Redos bereit erklärt, einen Teil des knapp 280 Standorte umfassenden Filialnetzes weiterzubetreiben. Für die übrigen Märkte müssen jedoch dem Kartellamt genehme Käufer gefunden werden. Ursprünglich wollte Metro den im September 2018 angekündigten Verkauf bis Mitte dieses Jahres abschließen. – Wertberichtigt Seite 8