Milliardärsfamilie Reimann verduftet bei Avon

Börsen-Zeitung, 16.5.2012 wb Frankfurt - Der von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrollierte amerikanische Parfümeriekonzern Coty zieht das unfreundliche und in mehreren Schritten erhöhte Übernahmeangebot für den Kosmetikdirektvertrieb...

Milliardärsfamilie Reimann verduftet bei Avon

wb Frankfurt – Der von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrollierte amerikanische Parfümeriekonzern Coty zieht das unfreundliche und in mehreren Schritten erhöhte Übernahmeangebot für den Kosmetikdirektvertrieb Avon über 10,7 Mrd. Dollar zurück. Damit endet eine sechswöchige Phase, in der Avon sich weigerte, die Bücher wie von Coty gewünscht zu öffnen. Coty hatte zur Finanzierung nicht nur J.P. Morgan, sondern auch Warren Buffett ins Boot geholt.Der Avon-Kurs brach am Dienstag an der Nyse anfänglich 11 % ein. Coty hatte Avon zuletzt die Pistole auf die Brust gesetzt und bis Montag Zeit gegeben, sich zu der Offerte zu äußern. Doch die Zielgesellschaft ließ die Deadline verstreichen.Laut Verwaltungsratschef Bart Becht, früher Chef von Reckitt Benckiser in London, will sich Coty nun anderen Möglichkeiten zuwenden. Zur Finanzierung hatten Reimanns begonnen, ein milliardenschweres Paket an Reckitt, wo sie größter Aktionär sind, zu platzieren. Die harte Reaktion von Coty trage die Handschrift von Buffett, dessen Berkshire Hathaway einen Großteil zur Finanzierung beitragen sollte, heißt es. Laut Reuters soll es sich um 2,5 Mrd. Dollar handeln. Buffett lässt sich nicht in Übernahmeschlachten hineinziehen. Aktionäre erwarten von der neuen Avon-Chefin Sheri McCoy die Wende. Avon kämpft mit Umsatzrückgängen. Zudem untersucht die US-Regierung, ob gegen Anti-Korruptionsgesetze verstoßen wurde.—– Wertberichtigt Seite 8