Milliarden gegen Nachhaltigkeit
Norwegens Staatsfonds, mit 1 Bill. Dollar der größte weltweit, hat erst jüngst über 100 Ölförderer als Investmentziele von seiner Liste gestrichen. Einer davon ist Anadarko Petroleum. Der Bann der Ölförderer war nur die kleine Lösung der Investoren – ursprünglich war geplant, alle Aktien der integrierten Ölmultis auszuschließen. Gehen die Pläne von Chevron auf, die texanische Anadarko für 48 Mrd. Dollar zu schlucken, dann hätte das Unternehmen, das in die Ölpest im Golf von Mexiko 2010 verwickelt war, über die Hintertür wieder “Investment Grade”; die Aktivitäten wären unter dem Chevron-Dach wieder hoffähig für institutionelles Geld. Denn dem Konzern wurde das Investmentsiegel von Norwegens Staatsfonds nicht genommen. Nachhaltigkeit zähle bei Assetmanagern, wird immer wieder betont. Umweltschädliches Fracking ist alles andere als das. “Make big oil great again”: Chevron geht mit dem Mega-M&A-Deal eine Wette auf Schieferöl und verflüssigtes Erdgas ein. Mit Ersterem wurden die USA zum größten Förderland, mit LNG will Präsident Donald Trump auch in Europa angreifen. Daher weht der Wind in Texas.wb