US-Zölle treffen Automobilkonzern

Milliardenverlust bei Stellantis

Die US-Zölle treffen die Opel-Mutter Stellantis hart. Das Unternehmen meldet für das erste Halbjahr einen Milliardenverlust.

Milliardenverlust bei Stellantis

Die Opel-Mutter Stellantis hat unter anderem wegen der US-Zollpolitik einen Milliardenverlust eingefahren. Das Minus im ersten Halbjahr habe voraussichtlich bei 2,3 Mrd. Euro gelegen, teilte der Autobauer am Montag unter Berufung auf eine erste Hochrechnung mit. Neben den Zöllen spielten dabei auch ungünstige Wechselkurse eine Rolle. Der Umsatz sei um 12,6% auf 74,3 Mrd. Euro gesunken.

Ein Jahr zuvor hatte der Mutterkonzern von Marken wie Peugeot, Fiat, Chrysler und Opel noch einen Gewinn von gut 5,6 Mrd. Euro eingestrichen. Dieses Mal zehrten vor allem Sonderkosten über 3,3 Mrd. Euro am Ergebnis. Sie fielen unter anderem für abgebrochene Programme, für Abschreibungen auf technische Plattformen und für den Konzernumbau an. Der Umsatz sackte im ersten Halbjahr von 85 Mrd. Euro im Vorjahr auf nun voraussichtlich noch 74,3 Mrd. Euro ab.

US-Markt gibt weiter nach

Vor allem im früher so renditestarken Markt Nordamerika ließ das Unternehmen weiter Federn. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis schmolz von 8,5 Mrd. Euro vor einem Jahr auf nur noch 0,5 Mrd. Euro zusammen.

Im zweiten Quartal verkaufte Stellantis nach eigenen Angaben insgesamt 1,4 Millionen Fahrzeuge, das sind 6% weniger als im Vorjahreszeitraum. Wegen der Zölle von US-Präsident Donald Trump sei die Produktion zeitweise gestoppt worden. In Europa stünden zudem Modellwechsel bei wichtigen Baureihen an, hieß es zur Begründung des Rückgangs. In der ersten Jahreshälfte steht bei den Fahrzeugverkäufen ein Minus von 7% auf knapp 2,7 Mill. Fahrzeuge zu Buche.

Stellantis kriselt

Der Konzern berichtete in seiner Mitteilung unter anderem von höheren Kosten und Gegenwind durch den schwachen US-Dollar. Die US-Zölle hätten zunächst mit 0,3 Mrd. Euro zu Buche geschlagen. Seine Jahresprognose hatte der Konzern bereits im April zurückgezogen. Bereits seit längerem kriselt der Vielmarkenkonzern, weil er auf dem nordamerikanischen Kontinent seine großen SUVs und Trucks nicht mehr wie gewohnt loswird. Das kostete auch Ex-Chef Carlos Tavares den Job. In der zweiten Jahreshälfte sollen sich die Gegenmaßnahmen stärker bemerkbar machen, wie es hieß. Die detaillierten Zahlen für die ersten sechs Monate legt Stellantis am 29. Juli vor.