Mineralwasserhersteller passen ihre Produktion in Frankreich der Dürre an
Dürre setzt Mineralwasser zu
Hersteller bekannter Marken müssen ihre Produktion in Frankreich anpassen
Weiten Teilen Frankreichs droht ein neuer Dürre-Sommer. Offiziell sind Mineralwasserhersteller wie Danone, Nestlé Waters und Groupe Alma noch nicht von Beschränkungen betroffen. Sie haben die Wasserentnahme dennoch angepasst, da die Bedingungen schwieriger werden und sie zum Teil in die Kritik geraten sind.
wü Paris
Frankreich droht ein neuer Dürre-Sommer. Obwohl es in einigen Teilen des Landes in den letzten Wochen wie nach dem trockenen Winter erhofft geregnet hat, hat sich der Grundwasserspiegel in vielen Regionen nicht ausreichend regeneriert. In 68% liegt der Stand des Grundwassers nach Angaben des Nationalen Geologischen Dienstes BRGM (Bureau des recherches géologiques et minières) deutlich unter dem üblichen Niveau. Den niedrigen Grundwasserspiegel bekommen jetzt auch Mineralwasserhersteller wie Danone, Nestlé Waters und Groupe Alma zu spüren. Denn sie sind wegen der Dürre gezwungen, ihre Produktion anzupassen.
So hat Nestlé Waters gerade angekündigt, in ihrem Werk Vittel-Contrexéville in den Vogesen bis Ende des Jahres 171 Stellen zu streichen. Als Grund nennt die für Mineralwassermarken wie Perrier und Contrex bekannte Tochter des Schweizer Lebensmittelgiganten unter anderem die Entscheidung, zwei der sechs für die Marke Hépar genutzten Bohrungen zu suspendieren. Beide Bohrungen gehen nicht sehr tief und bekommen deshalb Klimaschwankungen besonders stark zu spüren. Die Verschlechterung der klimatischen Bedingungen mit stärkeren und häufigeren Trockenheitsphasen beeinträchtige die Nutzung einiger Bohrungen in den Vogesen, erklärt Nestlé Waters.
Danone ist in dem in der Mitte Frankreichs gelegenen Département Puy-de-Dôme mit einem ähnlichen Problem konfrontiert. Der zuständige Präfekt hat dort gerade die Nutzung von Wasser für private Swimmingpools und die Bewässerung von Gärten eingeschränkt. Offiziell ist der Nahrungsmittelkonzern, der dort das Mineralwasser der Marke Volvic abfüllt, nicht von der Beschränkung betroffen.
Kritik nimmt zu
Denn er nutzt dafür ein Wasservorkommen, das tiefer als das für die Trinkwasserversorgung des Départements verwendete liegt. Der Konzern hat das Recht, pro Jahr rund 20% des Grundwasservorkommens von Volvic für seine Mineralwassermarke zu nutzen.
Doch angesichts der Dürre mehrt sich die Kritik an Danone und Volvic. Der Konzern hat deshalb angekündigt, die entnommene Wassermenge aus Solidarität symbolisch um 5% zu senken. Ob dies ausreicht, die Kritiker zu besänftigen, muss sich zeigen. Nach eigenen Angaben hat Danone die Pläne für die Entnahme des für ihre Mineralwassermarken, zu denen neben Volvic auch Evian und Badoit gehören, genutzten Quellwassers seit letztem Jahr für jeden Standort angepasst.
Groupe Alma wiederum, mit Marken wie Cristaline, St Yorre und Courmayeur der vom Volumen her mit Abstand größte Mineralwasserproduzent Frankreichs, hat die Wasserentnahme an den 35 Abfüllstandorten bereits seit einigen Jahren reduziert, auch wenn er bisher nicht von Restriktionen betroffen ist.
