Mittel für Chinas Gemüse-Start-up
nh Schanghai – Das Chinesische Start-up-Unternehmen im E-Commerce-Sektor, Dingdong Maicai, hat dem Vernehmen nach eine neue Finanzierungsrunde über rund 300 Mill. Dollar abgeschlossen. Auf Basis des neuen Kapitaleinschusses soll Dingdong nun auf eine implizite Marktbewertung von rund 2 Mrd. Dollar kommen und kann damit zum Kreis der sogenannten Unicorns gerechnet werden. Das sind Start-up-Firmen, die noch vor ihrem Börsengang auf eine Bewertung von über 1 Mrd. Dollar kommen.Die neue Finanzierungsrunde soll von der US-Private-Equity-Gesellschaft General Atlantic angeführt worden sein. Zuvor waren bereits der China-Ableger der US-Beteiligungsgesellschaft Sequoia und die chinesische Qingming Ventures bei Dingdong als anfängliche Geldgeber eingestiegen. Der Name der Gesellschaft heißt so viel wie “Dingdong (Klingelzeichen) Kauf Gemüse”.Die Coronakrise hat das Aktivitätsniveau bei Start-up- und Venture-Capital-Finanzierungen ziemlich zum Erliegen gebracht. Es gibt jedoch eine Reihe von Firmen, deren Geschäftsmodell von der Epidemie indirekt begünstigt wird. Darunter gehört neben dem Gesundheitssektor vor allem auch der Onlinehandel, Cloud Computing und das Geschäft mit Onlineschulungen. Gerade in China finden sich Dutzende von Start-up-Firmen aus diesen Branchen, die nun den Zeitpunkt gekommen sehen, neue Expansionschancen mit frischem Kapital zu unterfüttern.Bei der in Schanghai ansässigen Dingdong Maicai handelt es sich um eine E-Commerce-Plattform die auf den Vertrieb von Gemüse, Obst und anderen Frischwaren fokussiert ist und dabei Agrarwarenanbieter und Kleinbauern direkt mit Endverbrauchern verknüpft. Gemüse- und Frischwarenlieferungen über Online-Kanäle sind wegen der Ausgangssperren und anderen Restriktionen rund um die Corona-Epidemie zu einem Renner geworden.Dingdong soll seit dem Ausbruch der Coronakrise einen niedrigen zweistelligen Zulauf an regelmäßigen Kunden erfahren haben und wickelt mehr als 300 000 Bestellungen täglich ab. Die Gesellschaft steht in hartem Wettbewerb mit den E-Commerce-Riesen Alibaba und JD.com, die ebenfalls ihre Frischwaren-Vertriebskanäle forciert haben. Hinzu kommen relativ neue Konkurrenten, wie die vom Alibaba-Rivalen Tencent unterstützte Hello Fresh und ein vom Fahrdienstvermittler Didi Chuxing jüngst neu aufgezogener Lebensmittel-Lieferdienst.