Morphosys verliert Patentstreit
jh München – Morphosys hat im Patentstreit mit Janssen Biotech und Genmab eine Niederlage erlitten. In den USA entschied das Bezirksgericht von Delaware, die Ansprüche von drei Patenten von Morphosys seien ungültig. Es geht um einen Antikörper gegen Knochenmarkkrebs (multiples Myelom). Der Aktie des Biotechnologieunternehmens in Planegg bei München schadete das Gerichtsurteil: Der Kurs verlor am Montag zeitweise mehr als 8 %.Janssen, eine Tochterfirma des US-Konzerns Johnson & Johnson, ist sowohl Partner als auch Konkurrent von Morphosys. Tremfya, ein Medikament von Janssen unter anderem gegen Schuppenflechte, basiert auf einem von Morphosys identifizierten Antikörper aus menschlichen Zellen. Die Zulassung in den USA im Sommer 2017 war der erste große Erfolg für Morphosys. Für Tremfya erhält das bayerische Unternehmen Meilensteinzahlungen und ist am Umsatz von Janssen beteiligt.Keine Tantiemen bekommt Morphosys dagegen für Darzalex, das Medikament von Janssen gegen Knochenmarkkrebs. Das dänische Biotechnologieunternehmen Genmab hatte die Arznei entwickelt und an Janssen lizenziert. Im April 2016 hatte Morphosys eine Klage gegen Janssen und Genmab wegen Patentverletzung eingereicht. Nach eigenen Angaben beansprucht das Unternehmen eine Entschädigung, da Janssen und Genmab mit dem Wirkstoff Daratumumab Patente verletzt hätten. Berufung möglich Das Management von Morphosys zeigt sich von der Entscheidung des Bezirksgerichts enttäuscht und erwägt eine Berufung gegen das Urteil beim Bundesgericht. Den Patentschutz des eigenen Antikörpers MOR 202 gegen Knochenmarkkrebs treffe der Streit nicht, heißt es. Die Forschung auf diesem Gebiet würde Morphosys für die westliche Welt wegen der Stärke des etablierten Konkurrenzmittels Darzalex in diesen Märkten aber nur mit einem starken Partner fortsetzen. In China entwickelt der Lizenzpartner I-Mab ein Medikament gegen Knochenmarkkrebs.