Motorenbauer Deutz schöpft neue Hoffnung
ak Köln – Nach desaströsen Zahlen im Frühsommer geht es beim Motorenbauer Deutz wieder etwas aufwärts: “Wir haben die Talsohle durchschritten”, konstatierte Vorstandschef Frank Hiller bei der Vorlage der Neunmonatszahlen am Dienstag. Zwar sind die Geschäfte im Jahresvergleich weiterhin rückläufig, doch nicht mehr so stark wie noch vor kurzem. Der Auftragseingang im dritten Quartal ist im Vergleich zum Vorquartal um 16 % gewachsen. Die Steigerung kam laut Hiller aus allen Anwendungsbereichen, ausgenommen stationäre Anlagen. “Wir sehen eine deutliche Verbesserung im operativen Ergebnis.” Auch für das vierte Quartal rechnet Hiller mit einer weiteren Aufhellung der Ergebniszahlen. Die Deutz-Aktie legte 0,5 % auf 4,98 Euro zu.Der Optimismus des Konzernchefs hat allerdings auch Grenzen: “Es ist erkennbar, dass wir einen längeren Zeitraum benötigen, um das Vorkrisenniveau marktseitig wieder zu erreichen.” Vor allem in den USA spürt Deutz die Auswirkungen der Pandemie. Dort haben sich die Erlöse in den ersten neun Monaten halbiert. 38 Mill. Euro SonderlastDeutz ist es jedoch gelungen, konzernweit im dritten Quartal den operativen Verlust einzudämmen. Mit – 16 Mill. Euro färbte sich das Ebit vor Sondereffekten zwischen Juli und September weniger rot als im Vorquartal mit – 38 Mill. Euro. Allerdings drückte als Sonderlast der Aufwand von 38 Mill. Euro für das vor wenigen Monaten gestartete Restrukturierungsprogramm, in dessen Zuge Deutz 1 000 Stellen abbauen will.Lichtblick bei Deutz ist weiterhin die Tochter Torqeedo, die E-Motoren für Boote baut. Das junge, noch relativ kleine Unternehmen konnte den Absatz im Jahresvergleich auf 24 000 Motoren fast verdoppeln.