MTU arbeitet sich zur Bestform vor

Nach guten Quartalszahlen hebt Triebwerkhersteller Prognose abermals an

MTU arbeitet sich zur Bestform vor

sck München – Nach guten Quartalszahlen hat MTU Aero Engines ihren Ausblick 2018 abermals angehoben. Deutschlands größter Triebwerkhersteller begründete das mit einem nochmals besser als erwartet laufenden Ersatzteil- und Wartungsgeschäft bei zivilen Passagierflugzeugen. Zur Vorlage der Zahlen fürs dritte Quartal berichtete Vorstandschef Reiner Winkler, die Prognose für den Umsatz um 200 Mill. auf nunmehr 4,4 (i.V. 3,9) Mrd. Euro anzuheben.Für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) peilt das Unternehmen 660 (573) Mill. Euro an – 20 Mill. Euro mehr als bisher in Aussicht gestellt. MTU steuert damit auf ein Rekordjahr zu. Für das laufende Jahr erhöhte das Management erstmals die Prognose zur Vorlage der Halbjahreszahlen im Juli (vgl. BZ vom 27. Juli). Die Anleger reagierten auf die jüngste Nachricht begeistert. Bei einer positiven Stimmung an den Börsen sprang die MTU-Aktie zum Xetra-Handelsschluss um 7,1 % auf 186,10 Euro. Damit bringt das MDax-Mitglied 9,7 Mrd. Euro auf die Waage. Im Markt wurde zuvor über eine Anhebung der Prognose spekuliert.Die Investoren honorierten wohl ebenfalls, dass ein ärgerliches Problem mit dem Großabnehmer Airbus weitgehend vom Tisch ist. In einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärte der CEO, dass der Konzern seine Verpflichtungen bei den Triebwerken für das modernere Mittelstreckenflugzeug A320neo einhalte. Der zurückliegende Dreimonatsabschnitt sei diesbezüglich “stark” gewesen. Winkler äußerte sich zuversichtlich, die Jahresziele zu erreichen. MTU habe keine Konditionalstrafen an Airbus zahlen müssen. Aufgrund von anfangs teils mangelhaften Komponenten beim Konsortialführer Pratt & Whitney in der Fertigung der Antriebe kam der europäische Flugzeughersteller bei den Auslieferungen an die Fluggesellschaften in Verzug. Airbus drohte, das Auslieferungsziel für 2018 zu verfehlen. Der Boeing-Rivale veröffentlicht seinen Zwischenbericht am kommenden Mittwoch.Derweil laufen bei MTU die Geschäfte hervorragend. Infolge der hohen Nachfrage nach Ersatzteilen und Instandhaltungsarbeiten vonseiten der Airlines steigerte der Konzern von Juli bis September die Erlöse um über ein Viertel auf 1,2 Mrd. Euro. Nach neun Monaten verzeichnete MTU 3,3 (2,9) Mrd. Euro. Um das heraufgesetzte Jahresziel zu erreichen, müsste das Unternehmen also im laufenden Schlussquartal 1,1 Mrd. Euro umsetzen. Dämpfer für MargeIm dritten Quartal erhöhte MTU das Ebit aber etwas unterproportional. Es legte “nur” um 21 % auf 174 Mill. Euro zu – nach neun Monaten standen 509 (440) Mill. Euro zu Buche. In den Sommermonaten schwächte sich infolgedessen die operative Marge um 0,6 Punkte auf 14,9 % ab. Hauptgrund ist, dass das renditeschwache Großseriengeschäft schneller wuchs als die anderen Bereiche, die mehr abwerfen. So sprangen die Erlöse im zivilen Triebwerkgeschäft um über die Hälfte auf 465 Mill. Euro. Hier machte sich der Hochlauf für die A320neo-Serie bemerkbar.