DAS CFO-INTERVIEW

MTU plant Rückkauf eigener Aktien ab 2020

Finanzvorstand: Auftragsbuch wächst weiter - Mehr finanzieller Spielraum

MTU plant Rückkauf eigener Aktien ab 2020

sck München – Im Zuge einer guten Konjunktur in der Luftfahrtindustrie wird der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines spendabler. Das Münchner MDax-Mitglied plant, “frühestens” vom Jahr 2020 an eigene Aktien zurückzukaufen. Das kündigte Finanzvorstand Peter Kameritsch im Interview der Börsen-Zeitung an. Er bekräftigte, die Dividende und die Ausschüttungsquote zunächst “nach oben zu fahren”.Der CFO begründete dies mit einem wachsenden finanziellen Spielraum. Die Nettoverbindlichkeiten entsprechen laut Kameritsch mittlerweile dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. “Alles das, was darüber hinausgeht, ist zur Verwendung frei.” Er rechnet damit, dass MTU mit sinkenden Finanzschulden und einem steigenden Cash-flow ihre Chance erhöht, ein besseres Rating zu erhalten.In den ersten neun Monaten dieses Jahres drückte der Konzern seine Nettofinanzschulden um 34 Mill. auf 793 Mill. Euro. Der Überschuss (bereinigt) stieg um 16 % auf 363 Mill. Euro. MTU befindet sich 2018 auf dem Weg zu einem Rekordjahr. Dem CFO zufolge wächst das Auftragsbuch, welches über 15 Mrd. Euro umfasst, weiter.Zuletzt schüttete das Unternehmen mit 118 Mill. Euro gerade mal 28 % des bereinigten Nettogewinns aus. Der Vorstand will die Quote sukzessive bis an das obere Ende der Zielbandbreite von 40 % bei wachsenden Überschüssen anheben.Kameritsch verzichtet auf eine Expansion via Übernahmen: “Wir bleiben bei unserem Kerngeschäft, machen keine unsinnigen Zukäufe und weichen nicht von unserer Strategie ab.”MTU operiert in einem Oligopol. Die wenigen Anbieter kooperieren in der aufwendigen Entwicklung und in der Fertigung. Dem Finanzvorstand zufolge beeinträchtigen die Umbauten bei den US-Herstellern General Electric und United Technologies, zu dem der Triebwerkbauer Pratt & Whitney gehört, das eigene Geschäft “überhaupt” nicht.—– Interview Seite 8