Murdoch wird verbindlich

21st Century Fox bietet 11,7 Mrd. Pfund für Rest am Bezahlfernsehanbieter Sky

Murdoch wird verbindlich

hip London – Rupert Murdochs 21st Century Fox hat ein verbindliches Angebot von 10,75 Pfund je Aktie für den Bezahlfernsehanbieter Sky vorgelegt, der ihm bereits zu knapp zwei Fünfteln gehört. Für den Rest will er nun 11,7 Mrd. Pfund bezahlen. Der Preis entspricht einer Prämie von 40 % auf den Schlusskurs vom 6. Dezember. Murdochs Sohn James, der Chairman von Sky, hatte bereits im Oktober 2015 gesagt, es sei “nicht der natürliche Endzustand für uns”, nicht die vollständige Kontrolle über Sky zu haben.Wie den Angebotsunterlagen zu entnehmen ist, hat der Board von Sky dem Deal bereits zugestimmt. Die Break-up Fee, die Murdoch bei Scheitern des Deals zahlen müsste, wurde auf 200 Mill. Pfund festgelegt. Die Übernahme soll im Zuge eines sogenannten Scheme of Arrangement erfolgen. Das bedeutet, dass Murdoch auf einer außerordentlichen Hauptversammlung 75 % der Stimmrechte der außenstehenden Aktionäre für sein Angebot gewinnen müsste, um die Minderheitsaktionäre hinauszudrängen. Das wären 45,7 % der ausstehenden Aktien. 21st Century Fox wird von Centerview, Deutsche Bank, Goldman Sachs und J.P. Morgan beraten. Für Sky sind Barclays, PJT Partners und Morgan Stanley tätig. Wie die Analysten der UBS herausstreichen, könnte der Deal schon mit 15,2 % der Stimmrechte blockiert werden – einem Viertel der 60,9 %, die 21st Century Fox nicht hält.Die Anteilseigner Jupiter Asset Management und Royal London hatten bereits ihrer Unzufriedenheit darüber Ausdruck verliehen, dass die unabhängigen Board-Mitglieder von Sky keinen höheren Angebotspreis herausgeholt haben (vgl. BZ vom 13. Dezember). Solange die Angebotsunterlagen für die außerordentliche Hauptversammlung nicht veröffentlicht sind, kann der Board seine Empfehlung zu Murdochs Offerte noch ändern.Als Rupert Murdoch das Unternehmen (damals noch British Sky Broadcasting, BSkyB) vor fünf Jahren komplett übernehmen wollte, wurde angenommen, dass er sein Europageschäft unter ihrem Dach zu Sky Europe konsolidieren wollte. Der Abhörskandal um “News of the World” kam ihm damals dazwischen. Jahrelang ließen Mitarbeiter der auflagenstärksten Sonntagszeitung Großbritanniens auf der Jagd nach Exklusivgeschichten nicht nur Telefone von Prominenten aus der Filmbranche, aus Sport und Politik sowie von Mitgliedern der Königsfamilie anzapfen. Auch Privatpersonen wurden abgehört. Vater Murdoch zog die Reißleine. “News of the World” wurde nach 168 Jahren eingestellt.