Nanogate verhandelt über neue Kreditbedingungen

Oberflächenspezialist rutscht tiefer in rote Zahlen

Nanogate verhandelt über neue Kreditbedingungen

hek Frankfurt – Beim Oberflächenspezialisten Nanogate spitzen sich die Probleme zu. Der Konzernverlust fällt höher aus als bisher angekündigt, die Dividende wird gestrichen, und mit den finanzierenden Banken wird über die Anpassung von Kreditbedingungen verhandelt. Das gab das im saarländischen Göttelborn ansässige Unternehmen am Donnerstag bekannt. Mit einer neuen Konzernstruktur soll die Rückkehr zur Profitabilität gelingen.Das Management rechnet nun für 2019 mit einem Konzernverlust im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zuvor wurde ein Verlust im oberen einstelligen Millionenbereich erwartet. Zudem hält Nanogate es für möglich, dass vereinbarte Kreditklauseln nicht eingehalten werden können. Angesichts dieser Entwicklung stehe das Unternehmen “in konstruktiven Verhandlungen” mit den finanzierenden Banken, um die Kreditbedingungen anzupassen.Bereits im Sommer 2019 hatte Nanogate die Prognose gekappt (vgl. BZ vom 23. August). Der Ausblick für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) war damals auf 14 Mill. bis 17 Mill. Euro gesenkt worden. Zuvor hatte Nanogate einen im Vergleich zum Vorjahr stabilen Gewinn – 2018 lag das operative Ergebnis bei 24,2 Mill. Euro – in Aussicht gestellt. Jetzt werden für 2019 nur noch zwischen 8 Mill. und 11 Mill. Euro Ebitda avisiert. Die Prognosesenkung begründet der Vorstand vor allem mit höheren Ausschussraten aus der Anlaufphase neuer Projekte, gestiegenen Kosten für die Transformation und der Umsetzung des Zukunftsprogramms. Die 2019er-Umsatzprognose bleibt bei 245 Mill. bis 250 Mill. Euro.Durch effizientere Abläufe, eine Konzentration auf margenstarke Aufträge und weitere Maßnahmen will Nanogate die Finanzkraft stärken, Bankverbindlichkeiten verringern und in schwarze Zahlen zurückkehren. Geprüft werde auch die Veräußerung oder Aufgabe von Assets. Eine Prognose für das nächste Jahr will Nanogate im ersten Quartal 2020 veröffentlichen. Das bisherige Ziel von 500 Mill. Euro Umsatz bei mindestens 15 % Ebitda-Marge werde weiter verfolgt, sei aber nach jetzigem Stand für das Jahr 2025 nicht mehr zu erreichen, wird eingeräumt.Die neue Struktur sieht zwei Sparten – Mobility und Industries – vor. Als neuer Chief Operating Officer soll zum 1. Dezember der 53-jährige Robert Wittmann in den Vorstand einziehen. Mit Vorgänger Michael Jung liefen Gespräche über seine künftige Rolle im Konzern, heißt es.