Nelson Peltz setzt sich bei Ferguson durch

Britisches Geschäft wird ausgegliedert, CEO tritt ab

Nelson Peltz setzt sich bei Ferguson durch

hip London – Der amerikanische Corporate Raider Nelson Peltz hat sich beim Sanitär- und Heizungsgroßhändler Ferguson nach nur 85 Tagen durchgesetzt. Wie die Gesellschaft, die den Großteil ihres Geschäfts in den Vereinigten Staaten macht, mitteilt, wird sie ihr schwächelndes britisches Geschäft unter dem Namen Wolseley UK als unabhängiges börsennotiertes Unternehmen ausgliedern. Voraussetzung ist die Zustimmung der Anteilseigner. Kommt es zur Zerschlagung, haben Aktionäre bei Bedarf die Möglichkeit, sich von Wolseley UK ohne große Probleme zu trennen. Zugleich kündigte Chief Executive John Martin, der Ferguson seit drei Jahren führt, seinen Rücktritt zum 19. November an. Kevin Murphy, bisher Chef des US-Geschäfts, wird das Amt übernehmen. Er kam vor 20 Jahren zu Ferguson, als diese das Geschäft seiner Familie, Midwest Pipe & Supply, akquirierte. Nordamerika dominiertPeltz hatte angeblich darauf gedrungen, das britische Geschäft abzustoßen und die Börsennotierung nach New York zu verlegen. Sein Vehikel Trian Fund Management hatte im Juni 6 % an Ferguson erworben. Zu den Unternehmen, bei denen der Shareholder-Aktivist bereits die Muskeln spielen ließ, gehören Cadbury, Kraft und Ingersoll Rand.Vor zwei Jahren hatte das bis dahin unter dem Namen Wolseley bekannte FTSE-100-Unternehmen seinen Namen in Ferguson geändert, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass das 1982 erworbene Nordamerikageschäft den allergrößten Teil des Umsatzes beisteuert. Der Beitrag des britischen Geschäfts zum operativen Ergebnis (Ebita) belief sich zuletzt nur noch auf 4 %. Sein Wert wird auf rund 700 Mill. Pfund geschätzt. Finanzinvestoren könnten einem Bericht von Sky News zufolge Interesse daran zeigen. Allerdings sucht derzeit auch Travis Perkins nach einem Abnehmer für ihr Sanitär- und Heizungsgeschäft. Eine Reihe von OptionenDer Board will sich nach der Ausgliederung von Wolseley UK erneut damit befassen, welche Form der Börsennotierung für die Gruppe am sinnvollsten ist, hieß es in einer Pflichtveröffentlichung. “Eine Reihe von Optionen” würden diskutiert. Um künftig allein in den USA notiert zu sein, wäre die Zustimmung von 75 % der Aktionäre erforderlich. Die Analysten der UBS halten es für möglich, dass es dafür mittlerweile eine größere Offenheit gibt. Zudem könne die Bereitschaft dazu unter einem US-Chef steigen.