Nestlé buhlt um Indien-Sparte von Glaxo
md Frankfurt – Das Rennen um das indische Nahrungsmittelgeschäft des britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline (GSK) befindet sich offenbar auf der Zielgeraden. Nur Nestlé, der weltgrößte Lebensmittelkonzern, und der niederländisch-britische Konsumgüterriese Unilever kämpfen einem Medienbericht zufolge noch um die Sparte. Dagegen hat sich laut der indischen Zeitung “Economic Times”, die sich auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen beruft, der US-Getränkehersteller Coca-Cola zurückgezogen.Gemäß der Zeitung wurde die Frist zur Abgabe eines verbindlichen Angebots, die am Samstag abgelaufen sei, um einige Tage verlängert. Nestlé habe zuletzt wohl die höhere Offerte abgegeben, heißt es weiter. Es werde von Geboten von 3,1 Mrd. bis 3,5 Mrd. Dollar für den GSK-Mehrheitsanteil ausgegangen. Der Sieger des Übernahmekampfs muss noch ein öffentliches Kaufangebot für die Minderheitsaktionäre abgeben.Teil des GSK-Nahrungsmittelgeschäfts in Indien ist der Malzmilchgetränkehersteller Horlicks. Die auf dem Subkontinent bekannte Marke steht für den Großteil des Jahresumsatzes des GSK-Nahrungsmittelgeschäfts in Indien. Die Horlicks-Produkte sind dort nach Wasser das am meisten konsumierte Getränk in Flaschen oder sonstigen Verpackungen.Horlicks war 1969 von Beecham übernommen worden. 1989 wurde der Pharmahersteller durch eine Fusion zu SmithKline Beecham und im Jahr 2000 – erneut durch Fusion (Glaxo Wellcome und SmithKline Beecham) – zu GlaxoSmithKline. Ausbau bei Allergienspezialist Jüngst wurde bekannt, dass die Nestlé-Gesundheitssparte Health Science 98 Mill. Dollar in Aimmune Therapeutics investiert. Nestlé übernimmt dazu 3,24 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung zum Preis von 30,27 Dollar je Aktie. Damit haben die Schweizer insgesamt 273 Mill. Dollar in Aimmune gesteckt. Durch die Transaktion steigt die Beteiligung auf knapp 19 %. Aimmune ist eine US-Biotechfirma, die sich auf orale Allergen-Immuntherapien spezialisiert hat. Dabei werden dem Immunsystem von Erdnussallergikern aufbereitete Erdnussproteine präsentiert, damit es lernt, diese zu tolerieren. Dem Vernehmen nach steht Aimmune kurz davor, das Datenpaket für eine NDA (New Drug Application) bei der US-Behörde FDA einzureichen. Der Vermarktungsstart für “AR101” zum Aufbau einer Toleranz gegenüber Erdnüssen bei besonders stark von dieser Nahrungsmittelallergie Betroffenen soll im zweiten Halbjahr 2019 erfolgen. AR101 hat nach Ansicht von Experten das Potenzial, die Blockbuster-Marke von 1 Mrd. Dollar Jahresumsatz zu nehmen.—– Wertberichtigt Seite 8