sp New York – Der US-Streamingdienst Netflix hat im zweiten Quartal weniger verdient als erwartet, dafür aber die Schwelle von 100 Millionen Abonnenten durchbrochen und vor allem im Geschäft mit internationalen Kunden schneller zugelegt als erhofft. An der Börse, wo das Ertragspotenzial oft stärker ins Gewicht fällt als die aktuelle Ertragskraft, sorgten Investoren für gute Einschaltquoten. Die Aktie kletterte ein Zehntel auf ein Allzeithoch.Der Börsenwert von Netflix, der seit Jahresbeginn um fast ein Drittel gestiegen ist, liegt mittlerweile bei gut 76 Mrd. Dollar und entspricht damit der Marktkapitalisierung des Medienkonzerns Time Warner, der mit Inhalten wie dem Bezahlsender HBO um die Aufmerksamkeit der Fernsehzuschauer buhlt. Dem Telekomkonzern AT&T ist das in einem vor acht Monaten angekündigten Deal inklusive Schulden rund 110 Mrd. Dollar wert. Netflix wird ebenfalls immer wieder als möglicher Übernahmekandidat gehandelt, wobei wohl nur noch ein Schwergewicht wie Apple als Käufer in Frage kommt. Im zweiten Quartal steigerte der Streamingdienst mit neuen Serienhits aus fremder und eigener Produktion die Zahl der Zuseher um 5,2 Millionen auf knapp 104 Millionen, wobei 4,1 Millionen neue Abonnenten im Ausland gewonnen wurden, das mit etwas mehr als 52 Millionen erstmals die Zahl der US-Abonnenten übertraf. Analysten hatten insgesamt mit einem Plus von 3,6 Millionen Kunden gerechnet.Der Gewinn liegt mit 15 Cent je Aktie oder 66 Mill. Dollar etwas unter den Erwartungen. Im Vergleichszeitraum hatten 9 Cent je Aktie oder 41 Mill. Dollar zu Buche gestanden. Für das nächste Quartal stellt Netflix 143 Mill. Dollar Gewinn in Aussicht. Der Umsatz, der im zweiten Quartal um ein Drittel auf 2,8 Mrd. Dollar zulegte, soll auf 3 Mrd. Dollar steigen.—– Wertberichtigt Seite 6