Netzwerk zählt für Essen auf Rädern
Um mehr als 30 % klettert die Aktie von Takeaway.com – warum? Weil der Online-Essenslieferdienst aus den Niederlanden mit einer Bewertung von sage und schreibe 930 Mill. Euro das defizitäre Deutschlandgeschäft des Rivalen Delivery Hero kauft. Wer ordert, zahlt: Der Preis entspricht dem nahezu Zehnfachen des Deutschlandumsatzes! Die Aktie von Delivery Hero, dem Börsenneuling von 2017, der mit Prognosen schon kräftig zurückrudern musste, legt immerhin um gut 10 % zu – nicht zuletzt, weil Delivery zweitgrößter Aktionär von Takeaway wird. Von solchen Steigerungsraten können die allenfalls zum Mindestlohn bezahlten Fahrradkuriere der beiden Unternehmen nur träumen. Doch was zählt in dem Geschäft mit Essen auf Rädern, das als “Technologie” vermarktet wird, sind neben niedrigen Personalkosten die Netzwerke. Und da räumen die Niederländer, die hier schon Lieferando halten, den deutschen Markt auf und dominieren das Zustellen von Pizza & Co. Auch wenn sie ihr Asset-light-Modell verwässern. Und die Lieferhelden können nun 1 Mrd. Euro verbraten.wb