Covid-19-Vakzine

Neue Virus-Varianten trüben Testergebnisse

Reuters Frankfurt – Die neuen hoch ansteckenden Virus-Varianten trüben die jüngsten Studienergebnisse von Corona-Impfstoffen. In den USA veröffentlichten der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) und das Biotechunternehmen Novavax Daten aus ...

Neue Virus-Varianten trüben Testergebnisse

Reuters Frankfurt – Die neuen hoch ansteckenden Virus-Varianten trüben die jüngsten Studienergebnisse von Corona-Impfstoffen. In den USA veröffentlichten der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) und das Biotechunternehmen Novavax Daten aus entscheidenden Studien mit ihren Covid-19-Vakzinen. Dabei fiel auf, dass diese in Regionen, in denen die neuen Mutationen grassieren, weniger effektiv waren. J&J meldete am Freitag eine Wirksamkeit von insgesamt 66% in ihrer weltweiten Untersuchung mit 44000 Teilnehmern. Während das Vakzin aber eine höhere Wirksamkeit von 72% in dem Studienarm in den USA zeigte, lag diese in Südafrika bei nur 57%. Dort geht die ansteckendere Variante B.1.351 um, auf die nach Angaben von J&J nahezu alle festgestellten Infektionen in ihrer Studie in dem Land zurückzuführen waren.

Nach Einschätzung des führenden US-Spezialisten für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, unterstreichen die Unterschiede in der Wirksamkeit die Notwendigkeit, so viele Menschen so schnell wie möglich zu impfen, um die Entstehung neuer Varianten zu verhindern. „Das ist wirklich ein Weckruf für uns, flink zu sein und uns anpassen zu können, da sich dieses Virus mit Sicherheit weiterentwickeln wird.“ Novavax hatte für ihren Impfstoff eine Wirksamkeit von gut 89% gemeldet, und nach ersten Analysen sollte er fast dieselbe Wirksamkeit bei der ansteckenderen britischen Virus-Variante haben. In Südafrika lag diese aber nur bei 60%, auch dort waren nahezu alle untersuchten Infektionen auf die neue Variante zurückzuführen. Gegen den ursprünglichen Covid-19-Stamm soll der Impfstoff in einer Zwischenanalyse eine Wirksamkeit von 95,6% gezeigt haben.

Die unterschiedlicheren Studienergebnisse hängen offenbar mit den ansteckenderen Virusvarianten zusammen. Allerdings liegt die Wirksamkeit noch deutlich über den Anforderungen der US-Gesundheitsbehörde FDA, die 2020 einen Mindestwert von 50% für eine mögliche Zulassung festgelegt hatte. J&J will noch in der kommenden Woche eine Notfallzulassung in den USA beantragen. Die EU hat sich bis zu 400 Millionen Dosen von dem Mittel gesichert.

Die Konkurrenten Biontech/Pfizer und Moderna hatten mit ihren bereits zugelassenen Impfstoffen – die auf der sogenannten Boten-RNA (mRNA) und damit einer völlig neuen Technologie basieren – die Messlatte hoch gelegt. Sie zeigten in den entscheidenden Studien eine Wirksamkeit von 95% beziehungsweise gut 94%. Deren Tests liefen jedoch primär in den USA und vor Auftauchen der Mutationen.

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