Neuer Chef von Bauer hält an Strategie fest

Stomberg erkennt Ansätze für Verbesserungen

Neuer Chef von Bauer hält an Strategie fest

jh München – Der neue Vorstandsvorsitzende der Bauer AG, Michael Stomberg, will an der großen Linie des Unternehmens nichts ändern, sieht aber Ansatzpunkte für Verbesserungen. Die Konzentration auf die drei Geschäftsfelder Bau, Maschinen und Resources (Projekte auf den Gebieten Wasser, Umwelt und Bodenschätze) hält der 48 Jahre alte Manager, der von der Freudenberg-Gruppe kam, für richtig. “Es gibt keinen Grund, die Strategie von Bauer kurzfristig zu ändern”, heißt es im Geschäftsbericht.Verbessern lässt sich nach Stombergs Ansicht aber die Zusammenarbeit zwischen den drei Segmenten. Die klare Trennung sei zwar richtig, sagte er in der Bilanzpressekonferenz. Denn Käufer der Baumaschinen von Bauer sind mitunter gleichzeitig Konkurrenten im Tiefbau. Doch Stomberg sieht diese Trennung auch kritisch: “An manchen Stellen ist sie ein wenig übertrieben.” Für den Service und zum Beispiel das Optimieren der Ersatzteillager wäre nach Stombergs Meinung ein Austausch von Informationen sinnvoll.Zudem erkennt Stomberg Chancen in der Digitalisierung. So könnten etwa Daten über den Verschleiß von Maschinen analysiert werden. Zuständig für Digitalisierung ist im Vorstand Florian Bauer, der Sohn des langjährigen Konzernchefs Thomas Bauer. Dieser wechselte nach 32 Jahren direkt vom Vorsitz im Vorstand auf den des Aufsichtsrats. Die Familie Bauer hält gut 48 % der Aktien.Stomberg ist seit November 2018 Vorstandschef. Thomas Bauer habe sich wie angekündigt aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, berichtete Stomberg: “Ich bin überrascht, mit welcher Konsequenz er nicht da ist.” Freilich stehe Bauer mit Rat und Tat dem Unternehmen weiterhin zur Seite und sei wie in der vergangenen Woche auf der Baumaschinenmesse Bauma in München nach wie vor im Kontakt mit Kunden.Die Bauer AG mit Sitz in Schrobenhausen (Oberbayern) hat nach fünf schwierigen Jahren 2018 auf der Ertragsseite Fortschritte erzielt. Die operative Marge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) näherte sich mit 6,3 (i. V. 5,4) % der Zielspanne von 7 bis 9 %.Für dieses Jahr plant Stomberg vorsichtig mit einem leichten Anstieg der Gesamtleistung auf 1,7 Mrd. Euro und einem Ebit von 95 Mill. Euro. Das Nettoergebnis soll deutlich steigen – dank niedrigerer Steuern, einem besseren Finanzergebnis und höheren Erträgen aus Beteiligungen.