Großhandel

Neuer Metro-Chef startet mit roten Zahlen

 Der neue Metro-Chef Steffen Greubel – seit sechs Tagen im Amt – muss den Großhandelskonzern aus den roten Zahlen holen. Die weitreichenden Lockdowns in vielen Ländern haben der Metro im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 130 Mill. Euro...

Neuer Metro-Chef startet mit roten Zahlen

ak Köln

 Der neue Metro-Chef Steffen Greubel – seit sechs Tagen im Amt – muss den Großhandelskonzern aus den roten Zahlen holen. Die weitreichenden Lockdowns in vielen Ländern haben der Metro im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 130 Mill. Euro beschert. Der Umsatz zwischen Januar und März ging im Jahresvergleich um rund 1 Mrd. auf 5 Mrd. Euro zurück. Die flächenbereinigte Erlöseinbuße lag bei 12%. Dabei hielt sich der Abrieb beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda), das von 133 auf 114 Mill. Euro sank, noch in Grenzen. Metro-Finanzchef Christian Baier verwies in einer Telefonkonferenz auf 30 Mill. Euro positive Einmaleffekte, unter anderem aus einem beendeten Schiedsverfahren in Osteuropa.

Die mit Abstand stärksten Geschäftseinbußen verzeichnete Metro im zweiten Quartal in Westeuropa (ohne Deutschland) mit einem flächenbereinigten Minus von 22%. In Frankreich, Italien oder Spanien hat Metro besonders viele Kunden aus der Gastronomie, so dass die Pandemieeffekte hier besonders einschlugen. Russland dagegen war die einzige Region, in der ein kleines flächenbereinigtes Plus von 1,3% gelang. Die Metro-Aktien bewegten sich mit einem Minus von 2% am Mittwoch am SDax-Ende.

Finanzchef Baier zeigte sich trotzdem optimistisch. Die Einbußen bei Metro seien geringer ausgefallen als bei Wettbewerbern. Zudem setzt er auf starke Erholungseffekte: „Wir erwarten einen Boom in der Gastronomie post Lockdown, da die Menschen darauf warten, sich wieder mit Freunden und Familie treffen zu können.“ Der Metro-Vorstand hatte im April die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt, weil die Öffnungen von Restaurants und Hotels ursprünglich früher erwartet worden waren. Metro rechnet jetzt mit einem flächenbereinigten Umsatzrückgang von 3 bis 6% sowie einem bereinigten Ebitda, das zwischen 50 bis 175 Mill. Euro schwächer ausfällt als im Vorjahr.

Metro
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr *  
in Mill. Euro2020/212019/20
Umsatz1138813555
Bereinigtes Ebitda490659
Ebitda520615
Ebit116184
Ergebnis vor Steuern2924
Konzernergebnis aus fort­geführten Aktivitäten −32  5
Konzernergebnis−32−121
Nettoschulden44536170
*) Geschäftsjahr zum 30.9.Börsen-Zeitung