Newmont weist Offerte von Barrick Gold zurück

Aktionär Flossbach von Storch begrüßt Zusammenrücken nur grundsätzlich - Kanadischer Konzern bietet Rivalen Nevada-Venture an

Newmont weist Offerte von Barrick Gold zurück

Im Monopoly der globalen Goldminenkonzerne wehrt sich Newmont Mining gegen die Übernahme durch den kanadischen Rivalen Barrick. Einer der maßgeblichen Investoren auf beiden Seiten ist der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch, der jetzt mit beiden Seiten im Gespräch ist.wb Frankfurt – Die amerikanische Newmont Mining wehrt sich: Der weltgrößte Goldproduzent, lehnt die unaufgeforderte, rein aktienbasierte 17,8 Mrd. Dollar schwere Übernahmeofferte des kanadischen Rivalen Barrick, der Nummer 2 der globalen Branche, ab. Das Angebot beinhalte keine Prämie, sondern einen Abschlag von 8 % auf den Kurs und sei nicht im besten Interesse der Anteilseigner, meint der Board.Newmont pocht auf die im Herbst 2018 eingefädelte, 12,5 Mrd. Dollar schwere, einvernehmliche Akquisition des kleineren Rivalen Goldcorp, womit man an Barrick vorbei an die Branchenspitze aufrücken würde.Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch ist einer der Top-Investoren auf beiden Seiten mit Paketen über mehr als 1 Mrd. Dollar und an die 3 %. Der Assetmanager mit 40 Mrd. Euro unter Verwaltung begrüßt zwar grundsätzlich ein Zusammenrücken, hält aber nichts von feindlichem Vorgehen. Derzeit sei man in Gesprächen mit beiden Seiten, ist zu hören.Als Trostpflaster bietet Newmont-Chef Gary Goldberg Barrick nun ein Joint Venture in Nevada an. Dort könnten die Kanadier 55 % halten, wobei beide Seiten im Management gleichziehen sollen. Barrick rechnet in der Region mit dem Großteil der avisierten Kostensynergien von 7,1 Mrd. Dollar. Eine Fusion sei dafür aber nicht unnötig, meint Newmont. Branchen-MonopolyNewmont habe die Offerte umfassend mit ihren Beratern geprüft. Für Newmont sind BMO Markets (Bank of Montreal), Citi und Goldman Sachs sowie rechtlich Wachtell, Lipton, Rosen & Katz, Goodman und White & Case tätig. Barrick vertraut auf Canadian Imperial Bank of Commerce und M. Klein and Company sowie die Kanzleien Cravath, Swaine & Moore und Davies Ward Phillips & Vineberg.In dem Monopoly will Barrick den Plan von Newmont torpedieren, mit der Akquisition der kanadischen Goldcorp Weltmarktführer zu werden. Hier steht die Zustimmung der Aktionäre allerdings noch aus. Barrick und Newmont lagen zuletzt in der Goldproduktion nah beisammen. Barrick hatte im Sommer 2018 die Übernahme der ganz auf das Schürfen in Afrika ausgerichteten Randgold für 5,4 Mrd. Dollar lanciert. Gestern lag die Newmont-Aktie um 6,2 % über der Offerte: Barrick bietet das 2,57-Fache des eigenen Kurses.Die Kombination von Newmont mit Goldcorp biete die beste Gelegenheit, “für unsere Aktionäre Wert zu schaffen und in den nächsten Jahrzehnten branchenführende Renditen zu liefern”, sagt CEO Goldberg. Im Gegensatz zu Barrick werde Newmont in den günstigsten Bergbau-Jurisdiktionen der Welt tätig sein. Die Goldcorp-Transaktion generiere den doppelten Zuwachs im Net Asset Value pro Aktie im Vergleich zum Barrick-Vorschlag. Dieser verwässere mit 4 % den NAV pro Aktie von Newmont. Die von Barrick genannte Wertschöpfung beruhe ausschließlich auf Bereitstellung von Synergien durch ein Management, dem es an globaler operativer Erfahrung mangele und das bloß zwei Monate nach der Randgold-Integration tätig sei.