Niederlage für Strabag im Streit mit der Lombardei

Börsen-Zeitung, 7.12.2018 cru Düsseldorf - Österreichs größter Baukonzern Strabag hat im Streit mit der norditalienischen Region Lombardei um das milliardenschwere Autobahnprojekt "Pedemontana Lombarda" von Bergamo zum Mailänder Flughafen Malpensa,...

Niederlage für Strabag im Streit mit der Lombardei

cru Düsseldorf – Österreichs größter Baukonzern Strabag hat im Streit mit der norditalienischen Region Lombardei um das milliardenschwere Autobahnprojekt “Pedemontana Lombarda” von Bergamo zum Mailänder Flughafen Malpensa, das wegen eines umstrittenen Anstiegs der Kosten von den ursprünglich avisierten 1,7 Mrd. auf jetzt geschätzt 4,5 Mrd. Euro stillsteht, eine juristische Niederlage erlitten und soll nun 260 Mill. Euro an die Regierung der Lombardei auszahlen. Das zuständige Mailänder Gericht hat am Donnerstag einen Eilantrag des Bau-Konsortiums abgelehnt, in dem Strabag die federführende Rolle hat.Man werde gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen sowie alternative Möglichkeiten, die Auszahlung zu verhindern, prüfen, teilte Strabag mit. Weil aus der Auszahlung ein “in voller Höhe zu aktivierender Rückforderungsanspruch” entstehe, bekräftigte der Wiener Konzern die Prognose einer Marge von mindestens 3,3 % aus dem operativen Geschäft für das Jahr 2018.An dem Konsortium, das bereits 2012 mit dem Autobahnbau beauftragt wurde, hält Strabag 60 % – der Rest entfällt auf die italienischen Firmen Grandi Lavori Fincosit (26 %) und Impresa Costruzioni Giuseppe Maltauro (14 %).Der Kurs der Strabag-Aktie reagierte mit einem Minus von 2,8 % auf 29,55 Euro (Marktwert: 3,25 Mrd. Euro). Haupteigentümer mit je einem Viertel der Anteile sind die österreichische Raiffeisen-Gruppe, Firmengründer Hans-Peter Haselsteiner und die Holding Rasperia des Oligarchen Oleg Deripaska.