Nike enttäuscht in der Heimat

Ordervolumen und Umsatz bleiben hinter Erwartungen zurück

Nike enttäuscht in der Heimat

scd New York – Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike kommt im Heimatmarkt zunehmend aus dem Tritt. Der Umsatz in Nordamerika hat im vierten Quartal des Ende Mai abgelaufenen Geschäftsjahres überraschend bei 3,73 Mrd. Dollar stagniert. In den ersten neun Monaten des Jahres war der Umsatz hier noch prozentual zweistellig gestiegen. Auch beim Blick nach vorn enttäuscht das Geschäft in Kanada und den Vereinigten Staaten mit einer Steigerung des Ordervolumens für die kommenden sechs Monate um lediglich 6 %. Abgesehen von den teils daniederliegenden Schwellenländern sowie Ost- und Mitteleuropa ist die Heimat für Nike die enttäuschendste Region weltweit. Dabei gilt der US-Markt nicht einmal als besonders wachstumsschwach. Kräftiges Plus in ChinaKaum besser entwickelte sich der Auftragseingang in Westeuropa, wo er um 8 % zulegte. Im Gegensatz zu Nordamerika spielten hier allerdings auch Wechselkurseffekte eine Rolle, die die Expansion des Ordervolumens um drei Prozentpunkte drückten. Prozentual zweistellig legten die Aufträge im Großraum China (19 %) und in Japan (24 %) zu. Global wuchs der Ordereingang um 11 % und blieb damit um rund zwei Prozentpunkte hinter der Durchschnittsprognose der von Bloomberg befragten Analysten zurück. “Wachstumsfundament”Finanzvorstand Andy Campion versuchte die enttäuschende Entwicklung in der Analystenkonferenz etwas zu relativieren, indem er auf die besonders starke Entwicklung in der Vorjahresperiode hinwies. Das “Wachstumsfundament” sei weiterhin robust. Der Adidas-Wettbewerber bestätigte die Prognose, der Umsatz werde im angelaufenen Geschäftsjahr im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen.Erstmals wies Nike separate Zahlen für die Basketball-Marke Jordan aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte die Marke ihren Umsatz um 18 % auf 2,75 Mrd. Dollar. Damit erlöste die Marke, die auf Basketball-Legende Michael Jordan zurückgeht, knapp doppelt so viel wie das gesamte sonstige Basketballgeschäft der Marke Nike, das zudem sogar leicht schrumpfte. Anfang Juni hatte Craig Zanon Michael Jackson als Chef der Basketball-Sparte von Nike ersetzt. Aktie legt zuKonzernweit kletterte der Umsatz im vierten Quartal um 6 % auf 8,24 Mrd. Dollar. Unter dem Strich verdiente Nike mit 49 Cent je Aktie exakt so viel wie in der Vorjahresperiode und übertraf dabei die Durchschnittserwartung der Analysten sogar um einen Cent. Diese hatten allerdings auch mit mehr Umsatz gerechnet. Die Aktie legte am Mittwoch um 2,4 % zu.—– Wertberichtigt Seite 6