Nokia Siemens Networks verkauft Glasfasersparte
hei Frankfurt – Im Zuge des umfassenden Konzernumbaus, mit dem sich Nokia Siemens Networks (NSN) auf Netztechnik für das breitbandige Mobile Internet konzentrieren will, hat sich der angeschlagenen Telekomausrüster nun von seiner Glasfasersparte getrennt. Wie NSN mitteilt, geht die Division an den Finanzinvestor Marlin Equity Partners. Finanzielle Details der Transaktion werden nicht genannt. Wie es weiter heißt, habe Marlin für das Geschäft eine Neugründung mit Sitz in München aus der Taufe gehoben. Weltweit wechseln insgesamt 1 900 Mitarbeiter von NSN – überwiegend in Deutschland, Portugal und China – in die neue Gesellschaft.Marlin hat den Angaben zufolge die Absicht, als “Konsolidierer” in der fragmentierten Branche der Anbieter optischer Netzwerke aufzutreten. Man habe “signifikante Mittel” unter Management, die man für diesen Zweck einsetzen wolle, wird Mitgründer Nick Kaiser in der Mitteilung zitiert. Die Private-Equity-Geselschaft, die einen Investmentschwerpunkt im Technologiebereich hat, verwaltet nach eigenen Angaben ein Kapital von 1 Mrd. Dollar. Investiert werde in Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 20 Mill. und 1 Mrd. Euro.Unterdessen löste der Verkauf der Sparte durch NSN bei Branchenexperten Erstaunen aus, weil das Unternehmen bei der Verkündung der Neuausrichtung erklärt hatte, an der Glasfasersparte festhalten zu wollen. Glasfaseranbindung gilt als unverzichtbar, um Verkehre mit hohen Bit-Raten von Mobilfunknetzen aufzunehmen und weiterzuleiten. Allerdings macht die NSN-Division nach Angaben von Ovum in einem globalen 15-Mrd.-Dollar-Markt nur 500 Mill. Euro Umsatz und ist überdies seit Langem im Rückwärtsgang. Der Eigentümerwechsel dürfte die Kunden verunsichern und dem Geschäft weiter schaden.