Pharmaindustrie

Novartis steigert Gewinn – Neue Arzneien gleichen Entresto-Einbußen aus

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis im dritten Quartal um je 7% gesteigert. Gut liefen die Geschäfte vor allem mit einem Multiple-Sklerose-Mittel und einem Krebs-Medikament. Noch in diesem Jahr soll der Bau von fünf US-Werken beginnen.

Novartis steigert Gewinn – Neue Arzneien gleichen Entresto-Einbußen aus

Novartis steigert Gewinn – Neue Arzneien gleichen Entresto-Einbußen aus

Reuters Zürich

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat im dritten Quartal den Gegenwind durch Nachahmerprodukte für sein Herzmedikament Entresto abgefedert und einen Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um 7% auf 13,9 Mrd. Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das operative Kernergebnis legte ebenfalls um 7% auf 5,46 Mrd. Dollar zu und übertraf damit leicht die Analystenerwartungen. Getragen wurde das Wachstum von starken Verkäufen des Multiple-Sklerose-Mittels Kesimpta und der Krebsarznei Kisqali.

„Novartis hat im dritten Quartal eine solide finanzielle Performance erzielt und die Auswirkungen der zunehmenden Einbußen durch Generika in den USA mehr als wettgemacht“, erklärte Konzernchef Vas Narasimhan. Der Konzern bekam im Sommerquartal den Einfluss erster Generika für den Kassenschlager Entresto auf dem wichtigen US-Markt zu spüren. Das Herzmedikament war im vergangenen Jahr die umsatzstärkste Arznei von Novartis. Analysten rechnen damit, dass die Entresto-Erlöse von 7,82 Mrd. Dollar im Jahr 2024 auf rund 6 Mrd. Dollar im Jahr 2026 sinken werden.

Die Konkurrenz durch Nachahmerprodukte – nicht nur für Entresto – drückte den Konzernumsatz im dritten Quartal insgesamt um 7%. Die Zuwächse bei Verkaufsschlagern wie Kisqali und Kesimpta konnten die Einbußen jedoch mehr als ausgleichen. Der Umsatz mit Kisqali wuchs währungsbereinigt um 68%, der mit Kesimpta um 44%.

Für das Gesamtjahr 2025 bestätigte der Konzern seine Ziele, nachdem er die Prognose im Jahresverlauf bereits zweimal angehoben hatte. Novartis erwartet weiterhin ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und einen Anstieg des operativen Kerngewinns im niedrigen Zehnerbereich. Mit Blick auf die Belastung durch Entresto-Generika im kommenden Jahr gab sich das Management zuversichtlich. „Die Kernbotschaft ist, dass wir erwarten, sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn im Jahr 2026 zu wachsen“, sagte Narasimhan in einer Telefonkonferenz. Als Reaktion auf drohende US-Zölle kündigte er zudem den Spatenstich für fünf neue Produktionsstätten in den USA noch in diesem Jahr an. Auf die Prognose für das laufende und das kommende Jahr hätten die Zölle keine Auswirkungen.

Um die Pipeline für die Zeit nach Entresto zu stärken, setzt Novartis auf eine Reihe von Übernahmen. Allein in diesem Jahr summieren sich die Zukäufe auf bis zu 30 Mrd. Dollar, darunter die jüngst angekündigte Übernahme des US-Biotechunternehmens Avidity für 12 Mrd. Dollar. Zudem verwies Narasimhan auf vielversprechende Medikamentenkandidaten wie Rhapsido und Ianalumab, die das Wachstum bis 2030 und darüber hinaus sichern sollen.