Novartis zeigt mehr Zuversicht
Der Pharmakonzern Novartis hat im ersten Quartal von guten Geschäften mit innovativen Medikamenten profitiert und seine Gewinnprognose für das laufende Jahr erhöht. Gebremst wurde das Unternehmen etwas vom starken Dollar und im Generikageschäft von Preisdruck in den USA.swa Frankfurt – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis drückt nach der Abspaltung der Augenheilsparte Alcon auf die Tube. Ein guter Start ins Geschäftsjahr mit anziehender Nachfrage nach neuen Medikamenten sorgt für zunehmenden Optimismus im Management.Das Unternehmen erhöht die Gewinnprognose und rechnet nun für 2019 mit einem Anstieg des operativen Kernergebnisses um einen hohen einstelligen Prozentsatz. Bislang war ein Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich vorhergesagt worden. In den ersten drei Monaten kletterte das operative Kernergebnis währungsbereinigt deutlich zweistellig um 18 % auf 3,3 Mrd. Dollar. Die Umsatzprognose für das Jahr wird bestätigt mit einem geplanten Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich zu konstanten Wechselkursen. Aus der Abspaltung von Alcon am 9. April wird Novartis im zweiten Quartal einen einmaligen nicht geldwirksamen Gewinn von 4,7 Mrd. Dollar zeigen, heißt es weiter. Dieser Betrag wird in den Ergebnissen der aufgegebenen Geschäftsbereiche erfasst.Für Rückenwind sorgte zum Jahresauftakt vor allem das Wachstum des Geschäfts mit dem Medikament Cosentyx gegen Schuppenflechte – nun die umsatzstärkste Arznei des Konzerns – sowie mit dem Herzmedikament Entresto. Die Cosentyx-Verkäufe kamen währungsbereinigt um 41 % auf 791 Mill. Dollar voran, Entresto legte um 85 % auf 357 Mill. Dollar zu. An der Börse kam das Zahlenwerk gut an: Die Novartis-Aktie legte 2,4 % zu. Aus Sicht von Analysten sind die Zahlen im ersten Quartal besser ausgefallen als erwartet. Auch der Ausblick überzeugte.Novartis ist nach dem Spin-off von Alcon auf Arzneimittel ausgerichtet. Damit sieht Konzernchef Vas Narasimhan das Unternehmen in aussichtsreicher Position, um auch künftig zu wachsen. Gelingen soll das unter anderem mit weiteren neuen Medikamenten. “Mit unserer starken Pipeline, unserer Fokussierung auf Produktivität und unserem Engagement für einen Kulturwandel im Unternehmen sind wir gut positioniert, um 2019 und in der Zukunft zu wachsen”, so Narasimhan. Neuer Sandoz-ChefIm ersten Quartal stieg der Umsatz im fortgeführten Geschäft währungsbereinigt um 7 % auf 11,1 Mrd. Dollar. Die Dynamik kommt aus der Division Innovative Medicines, die den Umsatz um 10 % auf 8,8 Mrd. Dollar ausbaute, während die Generikatochter Sandoz auch währungsbereinigt um 2 % auf 2,3 Mrd. Dollar schrumpfte. Sandoz habe unter dem anhaltenden Preisdruck in den USA zu leiden. Unter Ausschluss der USA sei der Generikaumsatz um 4 % gewachsen. Über die Zukunft der Generika-Sparte will CEO Narasimhan früheren Angaben zufolge nach der Umgestaltung zu einer selbstständigen Einheit entscheiden. Den Umbau leiten soll künftig Richard Saynor, den Novartis für die vakante Position des Sandoz-Chefs vom Wettbewerber GSK abwirbt. Er hat vor seiner Zeit bei GSK schon einmal für Sandoz gearbeitet und soll spätestens am 1. August loslegen.Novartis steckt in einem Aktienrückkaufprogramm, das im Juni 2018 mit einem Volumen von bis zu 5 Mrd. Dollar angekündigt worden war. Es soll voraussichtlich 2019 abgeschlossen werden, wird bekräftigt. Im ersten Quartal kaufte das Unternehmen 2,2 Millionen Titel für 0,2 Mrd. Dollar zurück, zum Teil aber auch im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungen. In den ersten drei Monaten habe der Konzern zudem die im Februar 2009 begebene Anleihe über 3 Mrd. Dollar (Zinssatz: 5,125 %) mit Fälligkeit getilgt. Die Nettoverschuldung stieg im Vergleich zum Jahresende um 5,3 Mrd. Dollar auf 21,5 Mrd., was vor allem auf die Dividendenzahlung von 6,6 Mrd. Dollar zurückzuführen ist. Die Abspaltung von Alcon wird sich in der Bilanz erst im zweiten Quartal niederschlagen. Im Zuge des Spin-off verringere sich die Nettoverschuldung von Novartis um 3 Mrd. Dollar.