Nucera-IPO kurz vor dem Start
Nächster Anlauf für
Nucera-Börsengang
Bloomberg/ab Düsseldorf
Thyssenkrupp plant informierten Kreisen zufolge im nächsten Monat den lang erwarteten Börsengang ihrer Wasserstoffsparte Nucera. Dabei könnte die Gesellschaft mit rund 4 Mrd. Euro bewertet werden. Für das IPO in Frankfurt hat der Konzern dem Vernehmen nach eine Kapitalerhöhung im Volumen von mindestens 500 Mill. Euro vorgesehen. Die zusätzliche Platzierung eines Teils der bestehenden Thyssenkrupp-Anteile könnte das Gesamtvolumen der Transaktion auf bis zu 750 Mill. Euro erhöhen, berichten informierte Personen.
Größtes IPO in Europa
Das Nucera-IPO wäre damit laut Bloomberg-Daten der größte Börsengang in Europa in diesem Jahr. Neben Thyssenkrupp (66%) ist die italienische De Nora an Nucera beteiligt. Auch nach dem Börsengang will Thyssenkrupp die Mehrheit an der Gesellschaft halten. Nucera baut Elektrolyse-Anlagen, die unter anderem zur Herstellung von grünem Wasserstoff benötigt werden. Die wachsende Bedeutung von Wasserstoff, der zur Elektrifizierung der Industrie benötigt wird, spielt dem Unternehmen in die Karten. Das Mandat für den Börsengang haben sich Citi und Deutsche Bank geangelt. Daneben fungieren Commerzbank, Unicredit und Société Générale als Joint Bookrunner.
Noch laufen die Beratungen zum Börsengang und auch die Entscheidungen über den genauen Umfang und Zeitpunkt stehen aus. Die involvierten Banken lehnten eine Stellungnahme ab.
Der Aufsichtsrat hatte schon im vorigen Jahr grünes Licht gegeben. Jetzt wurde die Entscheidung nochmals bestätigt. Mit Verweis auf das schwierige Kapitalmarktumfeld hatte Thyssenkrupp das geplante IPO im Juni 2022 kurzerhand abgeblasen. Seither wird stets betont, dass der Börsengang einzig vom Kapitalmarkt abhängt. Thyssenkrupp sei startklar, hat die noch amtierende Vorstandschefin Martina Merz erst kürzlich betont.