Opel droht Rückruf von 100 000 Diesel

Börsen-Zeitung, 16.10.2018 dpa-afx Berlin/Rüsselsheim - Im Abgasskandal gerät nun auch Opel stärker unter Druck. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will für den Autobauer einen Rückruf von rund 100 000 Dieselfahrzeugen anordnen. Nach Auffinden einer...

Opel droht Rückruf von 100 000 Diesel

dpa-afx Berlin/Rüsselsheim – Im Abgasskandal gerät nun auch Opel stärker unter Druck. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will für den Autobauer einen Rückruf von rund 100 000 Dieselfahrzeugen anordnen. Nach Auffinden einer Abschalteinrichtung der Abgasreinigung, die das KBA als unzulässig eingestuft habe, stehe der amtliche Rückruf “kurz bevor”, teilte das Bundesverkehrsministerium am Montag in Berlin mit. Das KBA habe Ende 2015 bei Opel Abschalteinrichtungen gefunden, bei denen das Ministerium von Anfang an Zweifel zur Zulässigkeit hatte, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Das KBA habe für die vier damals bekannten Abschalteinrichtungen Anfang 2016 eine freiwillige Servicemaßnahme mit Software-Updates angeordnet.”Die Durchführung dieser Servicemaßnahme wurde von Opel lange verschleppt”, sagte der Sprecher. Deshalb seien bisher nur etwa 70 % der geforderten Software-Updates bei den betroffenen Modellen Cascada, Insignia und Zafira durchgeführt worden. “Nach Auffinden einer fünften Abschalteinrichtung Anfang 2018, welche das KBA als unzulässig eingestuft hat, läuft eine amtliche Anhörung mit dem Ziel, die nun in den Medien zitierten Modelle Cascada, Insignia und Zafira mit einem verpflichtenden Rückruf zu versehen”, hieß es. Auch diese Anhörung werde durch Opel mit immer neuen technischen Argumenten zeitlich verschleppt. Das KBA habe die Staatsanwaltschaft Frankfurt im April 2018 informiert. Am Montag hatten Ermittler nun Geschäftsräume des Unternehmens in Rüsselsheim und Kaiserslautern durchsucht. Zuvor hatte es schon ähnliche Razzien bei Marken des VW-Konzerns und BMW gegeben.