Otto stellt Limango ins Schaufenster

Handelskonzern will wachsenden Spezialisten für Online-Familienshopping ganz oder in Teilen abgeben

Otto stellt Limango ins Schaufenster

ste Hamburg – Der Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group stellt auf Grundlage seiner 2017 ausgegebenen Wachstumsstrategie auch das 2009 mehrheitlich übernommene Start-up-Unternehmen Limango ins Schaufenster. Wie aus Marktkreisen zu erfahren ist, wollen die Hamburger die Beteiligung an dem in München ansässigen Spezialisten für Online-Familienshopping ganz oder in Teilen abgeben. Die familieneigene Otto Group hält durchgerechnet 95,2 % der Anteile.Nach dem Mode-Start-up About You, das im vergangenen Sommer mit der Beteiligungsgesellschaft Heartland des dänischen Modekonzerns Bestseller einen externen Großinvestor fand (vgl. BZ vom 20.7.2018), soll nun auch Limango strategischen und Finanzinvestoren angeboten werden. Bei der internationalen Suche lässt sich der Otto-Konzern nach Informationen der Börsen-Zeitung von dem auf E-Commerce spezialisierten Investmentberater GCA Altium begleiten. Die Otto Group wollte sich dazu nicht äußern.Limango ist im Otto-Konzernsegment Multichannel-Einzelhandel der auf Familien ausgerichteten MyToys-Gruppe zuzurechnen. Diese steigerte ihren Umsatz im Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 auf vergleichbarer Basis um 8 % auf 670 Mill. Euro, wobei Limango mit einem überdurchschnittlichen Wachstum um rund 20 % auf 229 Mill. Euro zulegte. Die Otto Group, die ihre Jahresbilanz am 22. Mai vorstellen will, verbuchte vorläufigen Zahlen zufolge insgesamt ein Umsatzplus von 3,5 % auf rund 13,5 Mrd. Euro.Limango kommt mit rund 350 Beschäftigten auf über 18 Millionen registrierte Mitglieder, darunter 1,2 Millionen aktive Kunden aus fünf Ländern. Auf Deutschland und Österreich entfallen etwa 900 000 Kunden, die übrigen auf Frankreich, die Niederlande und Polen. Limango arbeitet dem Vernehmen nach profitabel. Erwartet werden weiterhin zweistellige Umsatzwachstumsraten: 2021/22 soll das Unternehmen auf Erlöse von knapp 380 Mill. Euro kommen. Es gehört aber nicht zu den sogenannten Fokusunternehmen, in die der Otto-Konzern verstärkt investiert. Zu diesen zählen im Multichannel-Einzelhandel unter anderem Otto, Bonprix, Crate & Barrel und Witt sowie About You, Hermes Europe und Eos.Die Bewertung von Limango wird in Marktkreisen aktuell auf mehr als 200 Mill. Euro beziffert. Die Erlöse aus einer Anteilsplatzierung will die Otto Group in ihre Fokusunternehmen reinvestieren.