Palfinger legt Verdauungspause ein

Synergien haben Vorrang vor neuen Übernahmen - Rückkehr in schwarze Zahlen und Dividendenerhöhung

Palfinger legt Verdauungspause ein

wb Frankfurt – Andreas Klauser, der seit Juni 2018 amtierende Vorstandschef von Palfinger, hat dem in Wien notierten Hersteller von Hebevorrichtungen eine M&A-Pause verordnet, um zunächst Synergien zu realisieren. Klauser kam von CNH Industrial. Palfinger soll gerade auch in den guten Zeiten des Zyklus ertragsstärker werden. Eingezogen wurde die “Global Palfinger Organisation”, die sich an Wertschöpfungsprozessen orientieren und “interne Synergien mit dem Ziel, die Profitabilität zu erhöhen” schaffen soll. Die neue Struktur forme die Gruppe zu einem integrierten Konzern und soll die Grundlage für profitables Wachstum schaffen. Zudem sollen die Finanzschulden zurückgefahren und die Eigenkapitalquote erhöht werden.Palfinger hat in den vergangenen Jahren kräftig auf M&A gesetzt und dabei sind aus Sicht des neuen CEO die internen Aufgaben liegen geblieben. Bis 2022 strebt Klauser ein organisches Umsatzwachstum auf 2 Mrd. Euro an; 2018 wurden gut 1,6 Mrd. Euro umgesetzt. Potenziale böten die engere Vernetzung innerhalb der Gruppe ebenso wie die Wachstumsmärkte China, Russland, Nord- und Südamerika. Ziel ist es, über den Konjunkturzyklus eine Ebit-Marge von durchschnittlich 10 % zu erzielen. Das bedeute, dass in wirtschaftlichen Wachstumsphasen über 10 % sein müssten. 2018 waren es in einem solch guten Jahr 9,8 (i.V. 8,8) % bereinigt um Restrukturierungskosten. Eine effiziente Nutzung der Ressourcen soll einen Return on Capital Employed von im Schnitt 10 % ermöglichen. Auch dieses Ziel ist als Mittelwert im Zyklus zu sehen. Umsatz steigt um 10 ProzentIm Laufe des alten Jahres habe Palfinger einen weiteren Anstieg des (nicht bezifferten) Auftragseingangs verzeichnet, wird nach der Aufsichtsratssitzung mitgeteilt. Dies lasse eine Fortsetzung der “insgesamt guten Geschäftsentwicklung” in den ersten Quartalen 2019 erwarten, heißt aus. Das Management rechnet mit einer Steigerung von Umsatz und Profitabilität. Die Aktie hatte 2018 rund 35 % eingebüßt und gab gestern leicht auf 24,90 Euro ab. Der Konzern wurde im abgelaufenen Jahr von zwei Entwicklungen geprägt: der neuen Struktur und der Rückkehr in die schwarzen Zahlen nach dem negativen Ausreißer 2017. Das Konzernergebnis wurde von minus 11,4 Mill. auf 58,0 Mill. Euro gedreht. Als Dividende werden 4 Cent auf 0,51 Euro je Aktie draufgelegt. Der Umsatz wurde um 9,8 % auf 1,6 Mrd. Euro gesteigert. Dies stellt einen historischen Höchstwert dar.Die operative Profitabilität wurde auf Ebit-Basis um 22 % vor Restrukturierung gesteigert werden. Das bereinigte Ebitda kletterte um 15,4 % auf 214,6 Mill. Euro. Die bereinigte Ebitda-Marge betrug somit 13,3 nach 12,6 %. Ermöglicht wurde dieses Plus mit einer Ergebnissteigerung im Segment Land, das Lieferungen an Lkw und Eisenbahnen umfasst. Das bereinigte Ebit wuchs von 129,7 Mill. auf 158,2 Mill. Euro. Wenngleich die Marge noch geringfügig unter dem Ziel liegt, sei Palfinger auf einem guten Weg.