Pandemie belastet Thales und Dassault
wü Paris – Frankreichs Luftfahrtriesen leiden unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. So brachen die Ergebnisse von Dassault Aviation und Thales im ersten Halbjahr um jeweils fast 90 % ein. Thales hatte bereits im April gewarnt, dass die Coronaviruskrise starke Auswirkungen auf ihre Ergebnisse in den ersten sechs Monaten haben dürfte. Der Avionik- und Rüstungselektronik-Spezialist senkte nun auch seine Prognosen vom Februar für das Gesamtjahr, die er im April bereits ausgesetzt hatte. Vor allem zivile Aktivitäten wie Flugzeugteile stünden unter Druck, erklärte Thales-Chef Patrice Caine.Er erwartet nun einen Umsatz von 16,5 Mrd. bis 17,2 Mrd. Euro, nachdem er Ende Februar noch 19 Mrd. bis 19,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt hatte. Zum Vergleich: 2019 verbuchte Thales einen Umsatz von 18,4 Mrd. Euro, während das Betriebsergebnis (Ebit) 2,01 Mrd. Euro betrug. Caine rechnet nun für 2020 mit einem Ebit von 1,3 Mrd. bis 1,4 Mrd. Euro und einer Ebit-Marge von 8 %. Zuvor hatte er eine Ebit-Marge von 10,8 % bis 11 % angepeilt. Im ersten Halbjahr brach der Umsatz von Thales um 5,4 % auf 7,75 Mrd. Euro ein. Das Betriebsergebnis verringerte sich um 57 % auf 348 Mill. Euro und das Nettoergebnis um 88 % auf 65 Mill. Euro. Die Neuaufträge sanken um 13 % auf 6,09 Mrd. Euro.Thales-Aktionär Dassault Aviation wiederum musste einen Einbruch seiner Neuaufträge von 2,9 Mrd. Euro auf 984 Mill. Euro hinnehmen. Sein Umsatz verringerte sich von 3,07 Mrd. Euro auf 2,64 Mrd. Euro. Unter dem Strich verdiente der Flugzeugbauer mit 32 Mill. Euro 87 % weniger als im Vorjahreszeitraum.Bisher haben zwar noch keine Kunden Bestellungen für Falcon-Businessjets storniert. Stattdessen verschieben sie die geplanten Auslieferungen, so dass Dassault inzwischen nur noch mit der Auslieferung von 30 Falcons in diesem Jahr rechnet. Zuvor war der Flugzeugbauer von 40 ausgegangen. Im ersten Halbjahr hat er nach eigenen Angaben sieben Rafale-Kampfjets und 16 Falcon-Businessjets ausgeliefert.