Partner bedroht Alcoa-Aufspaltung

Australische Alumina verlangt Zugeständnisse - US-Aluminiumproduzent klagt in Delaware "proaktiv"

Partner bedroht Alcoa-Aufspaltung

Die geplante Aufspaltung des Aluminiumkonzerns Alcoa trifft auf unerwarteten Widerstand. Der australische Joint-Venture-Partner Alumina verlangt offenbar Zugeständnisse, um der Trennung des Industriegeschäfts von der klassischen Aluminiumproduktion zuzustimmen. Alcoa hat nun gegen den Partner geklagt.scd New York – Ein vor mehr als zwei Jahrzehnten geschlossener Joint-Venture-Vertrag droht die Aufspaltung des US-Aluminiumkonzerns Alcoa in einen Aluminiumproduzenten sowie einen Teilezulieferer für Luft- und Automobilindustrie zu verhindern. Der mit 40 % am Joint Venture Alcoa World Alumina and Chemicals (Awac) beteiligte australische Konzern Alumina verlange “völlig ungerechtfertigte und hoch werthaltige Zugeständnisse”, wie Alcoa in einer im US-Bundesstaat Delaware eingereichten Klage mitteilt. Alumina behauptet, der 1994 geschlossene Joint-Venture-Vertrag räume dem Unternehmen das Recht ein, einer möglichen Aufspaltung Alcoas zuzustimmen oder diese abzulehnen. Vorbereitungen laufen weiterOhne Anpassung der Joint-Venture-Verträge nach den eigenen Vorstellungen werde man die Pläne blockieren, soll Alumina gedroht haben. Zudem habe das Unternehmen angekündigt, mit dem Widerstand gegen die Aufspaltung an die Öffentlichkeit zu gehen und damit Zweifel am Vorhaben Alcoas zu säen. Daher habe man sich zur Klage entschlossen. Diese soll klären, dass der Joint-Venture-Vertrag Alumina keinerlei Recht einräumt, über die Aufspaltungspläne mit zu entscheiden. Die Vorbereitungen des Konzernsplits sollen trotz des Widerstands normal weiterlaufen, erklärte eine Sprecherin. Die Klage sei “proaktiv” eingereicht worden, und Alcoa sei sehr zuversichtlich, sich vor Gericht durchzusetzen.CEO Klaus Kleinfeld hat die Aufspaltung über die vergangenen Jahre mit milliardenschweren Investitionen vorbereitet, die dem Konzern neben dem volatilen Aluminiumgeschäft ein stabil wachsendes Industrieteilegeschäft beschert haben, das künftig unter dem Namen Arconic und der Leitung Kleinfelds auf eigenen Füßen stehen soll. Den Aktionären haben die Aufspaltungspläne nichts eingebracht. Die Alcoa-Aktie notierte am Freitag mit 9,42 Dollar unter dem Niveau zur Ankündigung im vergangenen September. Am Montag blieben die US-Börsen wegen des Memorial Day geschlossen.