Patrizia Immobilien geht global auf Anlegersuche
mic München – Der Immobilienkonzern Patrizia bleibt auf Expansionskurs. Zwar sei 2016 ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen und man habe alle gesetzten Ziele erreicht, sagte Finanzvorstand Karim Bohm in der telefonischen Bilanzpressekonferenz: “Wir glauben dennoch, dass wir erst am Anfang unseres Weges stehen.” Man wolle sich von einem europäischen Immobilieninvestmenthaus zu einem globalen Anbieter für europäische Investments entwickeln. Die Ausgaben vor allem für den Ausbau der weltweiten Fundraising-Aktivitäten belasteten das bereinigte operative Ergebnis 2017 mit 7 Mill. Euro. Man wolle weitere Vertretungen in Asien zusätzlich zur Vertretung in Melbourne eröffnen, sagte Bohm.Bohm erklärte, Patrizia wolle nach einem durchschnittlichen organischen und anorganischen Wachstum von 29 % pro anno in den vergangenen fünf Jahren bis 2021 organisch um 10 % jährlich zulegen. So würden die Assets under Management von 18,6 Mrd. Euro über 20,6 Mrd. im laufenden Jahr auf rund 30 Mrd. Euro in vier Jahren steigen. Aber: “Wir denken auch über externe Wachstumschancen nach.”Es gehe um Ankäufe von komplementärem Geschäft oder Investmentmanagern, die komplementär seien zum Patrizia-Geschäft, sagte Bohm. Der Kassenbestand belaufe sich auf 400 Mill. Euro. Der Finanzvorstand strich heraus, dass die Augsburger bereits 2011 und 2014 zugekauft und insofern Erfahrung hätten mit M & A. GBW-Verkauf ist kein ThemaFür das laufende Jahr prognostiziert Patrizia ein operatives Ergebnis zwischen 60 und 75 Mill. Euro. Der vergleichbare Wert 2016 landete mit einem Plus von 69 % bei 72,2 Mill. Euro, wenn der Erlös aus Immobilienverkäufen herausgerechnet wird. Bohm erklärte den möglichen Rückgang mit den Expansionskosten. Spekulationen über einen Verkauf der 30 000 Wohnungen aus dem GBW-Portfolio erteilte er eine Absage. Es gebe aktuell keine dementsprechenden Überlegungen seitens der Investoren. Inklusive der Immobilientransaktionen betrug das operative Ergebnis im vergangenen Jahr 283 Mill. Euro und übertraf damit die Prognose von 265 Mill. Euro. Im vergangenen Jahr seien 2,2 Mrd. Euro Eigenkapital eingesammelt worden nach 1,7 Mrd. Euro im Vorjahr, sagte Bohm. Eine Dividende wird nicht gezahlt, stattdessen soll es einen Aktiensplit im Verhältnis 10 : 1 geben.