Peach Property will rasch an die Börse

Deutsche Tochter hofft auf Interesse der Investoren an sicheren Immobilien

Peach Property will rasch an die Börse

Von Ulli Gericke, BerlinDie Peach Property Group (Deutschland), ein Entwickler von Luxusimmobilien, will noch im November an die Börse. Aus Finanzkreisen heißt es, dass der ganz überwiegende Teil des Emissionserlöses über eine Kapitalerhöhung der deutschen Tochter der Schweizer Peach Property Group zufließen solle. Trotz Schwierigkeiten bei anderen Börsengängen geben sich die Kölner überzeugt, dass Immobilien gerade in diesen unsicheren Zeiten ein sicheres Investment seien und das Initial Public Offering (IPO) gelingen sollte.Als Ziele nennt CEO und Chairman Bernd Hasse eine Dividendenrendite von 3 % und hohe Kapitalgewinne. Gleichzeitig bezeichnet er die Loan-to-Value-Ratio (LTV) von 70 % bis 75 % als konservative Finanzierungsstrategie. Zahlreiche andere Immobilienunternehmen beurteilen indessen 60 % schon als Maximum für Investoren. Die Schweizer Mutter will auch nach dem Börsengang ihrer Tochter an den Prime Standard der Frankfurter Börse die Mehrheit halten.Die deutsche Peach Property agiert in drei Geschäftsbereichen: Neben Entwicklung (also Neubau) von Luxuswohnungen erwirbt die Gesellschaft große, inzwischen ungenutzte Büroimmobilien wie die frühere Hoesch-Zentrale in Dortmund, die anschließend in Wohnungen umgewandelt werden. Um einen steten Cash-flow zu generieren, werden darüber hinaus auch Bestandsimmobilien erworben, die aktuell mit 41 Mill. Euro in den Büchern stehen. Da sich das Management hier die größten Renditen in B- oder C-Städten verspricht, engagiert sich Peach in Münster oder Erkrath bei Düsseldorf im Gegensatz zu den Luxusimmobilien, die in 1A-Lagen in Hamburg oder Berlin entstehen. Knapp ein Drittel des IPO-Erlöses will Hasse für den Bestandsaufbau verwenden, während in das Developmentgeschäft der größte Teil des Mittelzuflusses fließen soll.Ohne den überraschenden Ertragssprung erläutern zu wollen, lassen Hasses Worte doch den Schluss zu, dass das Halbjahresergebnis mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von etwa 9 Mill. Euro und einem Nettogewinn von 3,4 Mill. Euro maßgeblich auf Aufwertungen des frisch erworbenen Wohnungsbestandes zurückzuführen ist. Im gesamten Vorjahr hatte die Gesellschaft lediglich 1,5 Mill. Euro verdient. Unterstellt das Halbjahresergebnis lässt sich im gesamten Turnus verdoppeln, wäre der Börsenkandidat gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis des Wettbewerbers IFM gut 130 Mill. Euro wert. Andere Unternehmen der Vergleichsgruppe wie Incity oder Franconofurt weisen allerdings ein negatives KGV auf. Daraus dürfte auf einen deutlichen IPO-Abschlag geschlossen werden.