Peinlich, peinlich
Für den Unilever-Chef Paul Polman wird es langsam eng. Nachdem der Board im vergangenen Jahr ein 115 Mrd. Pfund schweres Übernahmeangebot des Rivalen Kraft Heinz abgewiesen hatte, muss er demonstrieren, dass die Aktionäre im Alleingang besser abschneiden. Die Vereinfachung der überkommenen Konzernstruktur durch die Zusammenlegung von NV und Plc sollte den Durchbruch bringen. Es waren aber nicht ausreichend Plc-Aktionäre dafür. Das hätte Polman zumindest ahnen können, weil die Papiere dadurch aus dem FTSE 100 herausfallen würden. Deshalb ist es schon peinlich, dass das Management im vergangenen Monat noch der Meinung war, sie umstimmen zu können. Um einer Abstimmungsniederlage auf der ursprünglich für diesen Monat anberaumten Hauptversammlung zuvorzukommen, macht Polman nun einen Rückzieher. Peinlich ist der Vorgang auch für diejenigen, die den britischen EU-Austritt für Unilevers Vorliebe für Rotterdam verantwortlich machen wollten. Die Aktionäre der Plc haben davor offenbar keine große Angst. hip