Peloton rollt auf milliardenschweres IPO zu
scd Frankfurt – Peloton Interactive startet ein halbes Jahr nach der jüngsten Finanzierungsrunde offenbar ihre IPO-Vorbereitungen. Das größte Start-up aus einer Reihe vernetzter Fitnessdienste spricht derzeit mit Banken über deren Rolle bei einem Börsengang, wie das “Wall Street Journal” mit Verweis auf informierte Kreise berichtet. Peloton hatte im August in der sechsten Finanzierungsrunde 550 Mill. Dollar eingeworben und war dabei mit 4 Mrd. Dollar bewertet worden. Der kalifornische Wachstumsfinanzierer TCV hatte die Runde angeführt. Erst im Mai 2017 war der Anbieter von Spinning-Rädern mit Videostreaming-Funktion mit der fünften Finanzierungsrunde in die Einhörnerliga aufgestiegen.Allerdings hat die Konkurrenz zuletzt zugenommen. Die Online-Fitnesscommunity des drei Jahre jüngeren Start-ups Zwift wächst schneller und zählt mittlerweile wohl mehr als 1 Millionen Abonnenten – etwa doppelt so viele wie Peloton. Das Gros sind ebenfalls Radfahrer, wobei Zwift mittlerweile auch von Läufern auf dem Laufband genutzt werden kann – wie auch Peloton.Während Zwift mittels diverser Rollentrainer sowie eines Computers, Smartphones oder Tablets genutzt werden kann, setzt Peloton – wie Apple – darauf, Hardware und Software aus einer Hand anzubieten. Die Fitnessräder kosten je nach Paket 2 250 bis 2 700 Dollar, die Laufbänder ab 4 300 Dollar. Damit ist der Einstieg deutlich teurer als bei Zwift, die auch nur eine knapp halb so hohe Abogebühr im Monat verlangt. Während Zwift mit Online-Wettkämpfen und simulierten Trainingsfahrten lockt, setzt Peloton auf interaktive Fitnessstudiokurse, wobei bei beiden das Schwitzen in den heimischen vier Wänden stattfindet. Zwift hatte im Dezember in der zweiten Finanzierungsrunde 120 Mill. Dollar eingeworben und wurde dem Vernehmen nach mit fast 1 Mrd. Dollar bewertet.Peloton soll ihren Börsengang für die zweite Jahreshälfte avisieren. CEO John Foley hatte ein IPO 2019 in einem Interview vergangenes Jahr als realistische Option genannt. Trotz eines langsamen Starts ins Jahr am US-Primärmarkt wird erwartet, dass sich dieses noch stark entwickeln kann. Mit Firmen wie Uber, Lyft, Slack und Peloton stehen zahlreiche Einhörner in den Startlöchern.