Phoenix kommt in Osteuropa voran
swa Frankfurt – Getragen von allen Regionen hat der Pharmagroßhändler und Apothekenbetreiber Phoenix den Umsatz weiter ausgebaut. Im Ende Januar beendeten Geschäftsjahr 2019/20 kletterten die Erlöse um 5,9 % auf 27,3 Mrd. Euro. Hohe Dynamik verzeichnete die Gruppe in Osteuropa, wo der Umsatz um fast 14 % auf 4,8 Mrd. Euro zulegte. In Deutschland gelang ein Plus von 3,6 % auf 9,2 Mrd. Euro. Damit habe man stärker zugelegt als der Markt. Phoenix sei mit weiteren Akquisitionen zum führenden Apothekenbetreiber Europas aufgestiegen mit 2 700 Einheiten in 15 Ländern.Die Investitionen wurden weiter hochgefahren von 176 Mill. auf gut 200 Mill. Euro und flossen vor allem in den Ausbau und die Modernisierung des Apothekennetzwerks sowie in Vertriebszentren.Mit Blick auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie unterstreicht Vorstandschef Sven Seidel, als Dienstleister verstehe man sich als “tragender Pfeiler der Gesundheitsversorgung”. Die Marktstruktur mit der Herstellung von Pharmawirkstoffen an wenigen Orten außerhalb Europas stelle die Dienstleister jedoch vor Probleme. “Die Medikamentenverfügbarkeit beschäftigt uns jeden Tag”, unterstreicht Seidel. So seien Bestellung und Lieferung von Arznei nicht immer in Übereinstimmung zu bringen, weil bestimmte Substanzen nicht mehr in Europa, sondern in China oder Indien produziert werden. “Uns ist daran gelegen, Störungen unserer Basisdienstleistungen zu vermeiden und Kapazitäten wieder nach Europa zu bringen”, sagt Seidel. Leasing erhöht VerschuldungDas Ergebnis war abermals von Wertberichtigungen auf Goodwill belastet, aber mit 131 Mill. Euro weniger stark als im Vorjahr, als 280 Mill. Impairment unterm Strich für einen Konzernverlust sorgten. Die Korrekturen betreffen abermals Großbritannien, wo die Apothekenvergütung weiter gekürzt worden sei. Bereinigt um die Änderungen in der Leasingbilanzierung (IFRS 16) war das operative Ergebnis (Ebitda) leicht auf 470 Mill. Euro rückläufig, womit Phoenix die gesetzte Prognose einer leichten Steigerung verfehlt hat. Begründet wird das mit Einmalaufwendungen. Das Nettoergebnis ist bereinigt um die Leasingumstellung mit 44 Mill. Euro positiv. Bereinigt um Goodwill-Impairment wurden 170 Mill. Euro verdient nach zuvor 168 Mill. Euro.Die Leasingumbuchung führt zu einer Erhöhung der Nettoverschuldung von 1,4 Mrd. auf 2,3 Mrd. Euro, ohne IFRS 16 wären es 1,5 Mrd. Euro. Phoenix ist mit zwei Schuldscheinen im Kapitalmarkt präsent sowie nach Fälligkeit einer Anleihe im Mai danach noch mit einem Bond.