Polizei verhaftet acht Mitarbeiter von Vale

Vorwurf des Mordes wegen Eisenerz-Dammbruch

Polizei verhaftet acht Mitarbeiter von Vale

cru Düsseldorf – Der verheerende Dammbruch an einer Eisenerzmine von Vale in Brasilien hat schwerwiegende juristische Konsequenzen. Die Polizei hat acht Mitarbeiter des Bergbaukonzerns festgenommen. Bei den Verdächtigen handele es sich um vier Manager und vier Techniker des brasilianischen Unternehmens, teilte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Minas Gerais mit. Sie werden laut Haftbefehl, der der Börsen-Zeitung vorliegt, des Mordes beschuldigt. Ob TÜV-Süd-Mitarbeiter auch des Mordes beschuldigt werden, wird derzeit von der Staatsanwaltschaft geprüft. Zudem wurden Büros von Vale und TÜV Süd durchsucht.Mitarbeiter des Münchner Unternehmens hatten den Damm im vergangenen Jahr zweimal geprüft. Medienberichten zufolge soll einer der nun Festgenommenen die TÜV-Prüfer unter Druck gesetzt haben, in einem Gutachten die Sicherheit des Damms zu bestätigen. “Der Dammbruch in der Eisenerzmine von Brumadinho war eine Katastrophe mit Ansage”, sagte Susanne Friess, Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Misereor, der Börsen-Zeitung.Es gebe zahlreiche weitere Dämme in Brasilien, die in einem ähnlich riskanten Zustand seien. Über ihre Lieferketten seien deutsche Stahlproduzenten und die stahlverarbeitende Industrie eng mit den brasilianischen Eisenerzminen verknüpft. Es sei wichtig, dass deutsche Unternehmen ihre menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten erfüllen. Neues Gesetz gefordert”Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie dies nicht dem Ermessen der Unternehmen überlässt, sondern dass sie die Sorgfaltspflichten jetzt zügig gesetzlich regelt.” Vale teilte mit, der Konzern kooperiere mit den Ermittlungsbehörden. Der Damm an der Mine Córrego do Feijao war am 25. Januar gebrochen. Eine Schlammlawine rollte über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen nahe Brumadinho hinweg und begrub Menschen und Häuser unter sich. Mindestens 166 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.