Portfoliogestalter
ab – 2018 war für Lanxess-Chef Matthias Zachert ein gutes Jahr. Nicht nur wegen des außergewöhnlich langen und schönen Sommers, auf den der 51-Jährige mehrfach zu sprechen kommt, sondern auch, weil es Zachert gelungen ist, sich des größten Problems im Lanxess-Portfolio – dem zyklischen Kautschukgeschäft – zu entledigen. Denn deutlich früher als ursprünglich gedacht verkaufte Lanxess die 50-Prozent-Beteiligung an dem Joint Venture Arlanxeo an den Geschäftspartner Saudi Aramco.Gut vier Jahre sind seit der Rückkehr des einstigen Finanzchefs an die Spitze des Chemiekonzerns vergangen. Vier Jahre, in denen er das Portfolio komplett umgebaut hat. Als Zachert 2014 als Vorstandsvorsitzender zu Lanxess zurückkehrte, kam dem studierten Betriebswirt sicher auch zugute, dass er den Laden aus dem Effeff kannte, hatte er zehn Jahre zuvor doch zu den “Geburtshelfern” im Zuge der Abspaltung von Bayer gehört. Umgekehrt war er aber auch lange genug fort gewesen, um sich ohne Denkverbote an den erforderlichen Portfolioumbau zu machen. Zachert pflegt einen betont unaufgeregten, sachlichen Stil, der bei Analysten und Investoren gut ankommt. Und nicht nur dort, gehört der Manager, der sein gesamtes Berufsleben – abgesehen von einem zweijährigen Ausflug zur Bäckereikette Kamps – in der Chemie verbrachte, seit Januar dieses Jahres doch auch dem Kontrollgremium von Deutschlands Industrie-Ikone Siemens an.