IPO-Kandidat

Pret A Manger macht sich börsenfein

Pret A Manger schreibt mehr als eine halbe Milliarde Pfund auf den Goodwill ab und bringt einen möglichen Börsengang ins Gespräch.

Pret A Manger macht sich börsenfein

Kaffeehauskette Pret A Manger
macht sich börsenfein

Mehr als eine halbe Milliarde Pfund Goodwill abgeschrieben

hip London

Die Kaffeehauskette Pret A Manger hat auf dem Weg zu einem möglichen Börsengang 553 Mill. Pfund Goodwill abgeschrieben. Das entspricht einem Drittel der Bewertung, zu der JAB, das Investmentvehikel der Milliardärsfamilie Reimann, das Unternehmen 2018 erworben hatte. Die Wertberichtigung könnte ein Initial Public Offering oder einen Verkauf erleichtern. Chairman José Cil brachte die Option bei der Vorstellung neuer Mittagsmenüs ins Gespräch. Pret A Manger betreibt weltweit 717 Filialen.

Der Fokus von Pret A Manger liege auf dem Aufbau der Marke und des Geschäfts, „ob wir an die Börse gehen, ob hier oder anderswo, oder ob wir andere Chancen verfolgen“, sagte er in London. Die „Financial Times“ hatte im Juni berichtet, dass JAB mit Beratern über die Zukunft des Unternehmens gesprochen habe. Die Holding verlautbarte damals, dass sie auf dem Weg zu einem potenziellen IPO darüber nachdenken könnte, einen Pre-IPO-Investor mit an Bord zu nehmen.

Wachstum durch „Meal Deals“

Zuletzt brachten die Reimanns die Jacobs-Kaffee-Mutter JDE Peet's beim US-Getränkekonzern Keurig Dr. Pepper unter. Nun präsentiert Pret A Manger möglichen Investoren eine Wachstumsperspektive: Die Kette will in den Markt für „Meal Deals“ vorstoßen: Sets aus Getränk, Sandwich und einem Snack, die sich viele Briten in der Mittagspause beim nächsten Einzelhändler holen.

In diesem Geschäft geht es um den Preis. Als Tesco damit vergangenen Monat um 25 Pence nach oben ging, reagierten Kunden empört. J Sainsbury hatte zuvor 20 Pence mehr verlangt. Pret A Manger will den Markt schon ab der kommenden Woche testen. Dabei sollen Kombinationen wie ein Croissant mit einem Getränk oder ein Sandwich mit Getränk und Snack zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden. Vermutlich nimmt das Unternehmen dabei Marks & Spencer ins Visier.

Restrukturierungsplan aufgelegt

Pret A Manger begründete die Abschreibung mit der makroökonomischen Ungewissheit, höheren Sozialversicherungsbeiträgen in Großbritannien und den gestiegenen Zinsen. Sie sorgte 2024 für einen Vorsteuerverlust von 525 (i.V. 62) Mill. Pfund. Ein Restruktierungsplan soll für Effizienz sorgen und Kosten senken.