Procter & Gamble lässt den Duracellhasen laufen

Konsumgüterriese will Batteriegeschäft abspalten

Procter & Gamble lässt den Duracellhasen laufen

wb Frankfurt – Procter & Gamble kündigt nach einem schwachen Quartal den Ausstieg aus dem Batteriegeschäft unter der Marke Duracell an. Erst im August war die Tiernahrungssparte, die Futtermarken wie Iams und Eukanuba umfasst, für 2,9 Mrd. Dollar an Mars verkauft worden. Duracell stellt Batterien her und wird beworben mit einem rosaroten Plüschhasen, der mit den Pfoten unermüdlich trommelt.Die Sparte solle in ein alleinstehendes Unternehmen abgespalten und an die Börse gebracht werden, teilt der Konzern aus Cincinnati im Bundesstaat Ohio mit Veröffentlichung seines Berichts über das erste Quartal des laufenden Turnus mit. Der Weg sei noch nicht konkretisiert. Präferiert wird, dass Procter & Gamble (P & G) den Aktionären den Umtausch in Aktien der neuen Gesellschaft anbietet. Im Sommerquartal wurden Wertberichtigungen von 932 Mill. Dollar auf Duracell vorgenommen und es wurde der Anteil an einem Joint Venture in China abgegeben. Duracell gilt mit einem Umsatz von etwa 2 Mrd. Dollar und stabilem Cash-flow als Batterie-Branchenführer mit einem Weltmarktanteil über 20 %. Die Abspaltung soll in der zweiten Hälfte 2015 abgeschlossen werden.Duracell war Procter 2005 mit der Übernahme von Gillette für 57 Mrd. Dollar zugefallen. Diese brachte ebenso Braun oder Oral-B mit. Kellogg’s hatte Pringles-Chips 2012 von P & G für 2,7 Mrd. Dollar erworben. Braun steht zur DispositionAuch die Trennung von der deutschen Rasiermarke Braun, als “Beauty Electrics” geführt, wird ausgelotet. Diese gilt nach Duracell als zweitgrößte Einheit unter den Verkaufskandidaten von Procter-Chef Alan Lafley. Der 67-Jährige stellt sämtliche Sparten oder Marken zur Disposition, deren Umsätze in den vergangenen drei Jahren geschrumpft sind. Vor zwei Jahren wurde die Lizenz für Braun-Haushaltsgeräte an De’Longhi nach Italien abgegeben. Anders als Duracell verfehlt Braun die Milliarden-Umsatzmarke. Auf Marken wie Gillette, Pampers, Head & Shoulders oder Wella legt P & G weiter großen Wert.Finanzinvestoren sollen seit längerem ein Auge auf verschiedene P & G-Marken geworfen haben. Bei den Abverkäufen soll Lafley auf Goldman Sachs setzen. Binnen zwei Jahren sollen rund 100 Marken verkauft oder eingestellt werden, damit sich der Konzern stärker auf die wichtigsten Produktlinien konzentriert. Dies seien 70 bis 80 Marken, die in den vorigen Jahren bis zu neun Zehntel der Erlöse und mehr als 95 % der Gewinne gebracht hätten.Im ersten Quartal brach der Nettogewinn von P & G um 34 % auf 1,99 Mrd. Dollar ein. Der Umsatz trat mit 20,1 Mrd. Dollar auf der Stelle.