Profitabilität von Dräger unter Druck
ste Hamburg – Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Dräger hat sein zuletzt im Oktober reduziertes Ergebnisziel für das abgelaufene Geschäftsjahr erreicht. Die operative Rendite (Ebit-Marge) lag 2018 mit voraussichtlich 2,3 bis 2,8 (i.V. 6,1) % innerhalb der angekündigten Bandbreite von 2,0 bis 3,5 %. Mit der Vorlage vorläufiger Zahlen für 2018 stimmte das Lübecker Familienunternehmen am Freitag zugleich auf einen möglichen weiteren Ergebnisrückgang im laufenden Jahr ein.Die im vergangenen Turnus begonnenen Investitionen zur Stärkung der Bereiche Forschung und Entwicklung sowie des Vertriebs würden fortgesetzt. Die Profitabilität könne daher 2019 auch unter das derzeitige Niveau sinken, erklärte Dräger. Die Ebit-Marge soll bei Annahme unveränderter Wechselkurse und ohne Berücksichtigung von Restrukturierungsaufwendungen zwischen 1,0 und 3,0 % landen. Dabei wird für das laufende Geschäftsjahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 1,0 bis 4,0 % unterstellt – nach voraussichtlich rund 4,0 % im vergangenen Geschäftsjahr. Vor dem Hintergrund zunehmender gesamtwirtschaftlicher Risiken sei von einer abnehmenden Wachstumsdynamik auszugehen. Für die berichtete Umsatzsteigerung würden sich auf Basis der aktuellen Wechselkurse im Gesamtjahr “vernachlässigbare Wechselkurseffekte” (2018: rund -3 Prozentpunkte) ergeben, so Dräger. Ungeplante Aufwendungen Obwohl der Konzern schon darauf eingestimmt hatte, dass 2019 nicht mit einer Erholung zu rechnen sei, gab die Drägerwerk-Vorzugsaktie am Freitag als schwächster Wert im TecDax und zweitgrößter Tagesverlierer im SDax um 1,6 % auf 49,26 Euro nach. Die rückläufige Ergebnisentwicklung sei neben negativen Währungseffekten auf die geplanten höheren Ausgaben zur Stärkung von Forschung und Entwicklung sowie des Vertriebs zurückzuführen, so Dräger. Zudem hätten – wie schon früher vermeldet – ungeplante Aufwendungen in der Logistik und zur Sicherung der Qualität das Ergebnis belastet. Die Bruttomarge liege rund 1,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau von 44,7 %.Das vorläufige Ergebnis basiert auf einem nominalen Umsatzanstieg um rund 1 % auf etwa 2,6 Mrd. Euro. Der Auftragseingang habe sich auf Jahressicht um rund 2,2 (währungsbereinigt: 5,4) % erhöht. Die Entwicklung des Auftragseingangs war dem Unternehmen zufolge in allen drei Geschäftsregionen positiv.Beim Umsatz zeigt sich hingegen ein differenziertes Bild: So seien die Erlöse in Europa sowie in Asien, Afrika und Australien um gut 1 % bzw. rund 3 (währungsbereinigt: rund 3 bzw. rund 6) % gestiegen, während man in Amerika einen Rückgang um 2 (währungsbereinigt: +4,5) % verbucht habe.Für das vierte Quartal errechnet sich ein Umsatz von 871 (833) Mill. Euro. Die vollständigen und testierten Ergebnisse für 2018 will der Konzern am 7. März vorlegen.